A.R. Penck
A.R. Penck war ein deutscher Maler, Graphiker und Bildhauer. National und international bekannt wurde A.R. Penck vor allem durch seine „Strichmännchen“.
Künstler und Gegner des Systems
A.R. Penck wurde unter dem Namen Ralf Winkler 1939 in Dresden geboren. Im Laufe der Zeit verwendete er diverse Pseudonyme, daher könnte er Ihnen auch unter den Namen Mike Hammer, T.M., Mickey Spilane, a.Y. oder Y bekannt sein. In den 1950er Jahren nahm er Zeichenunterricht bei Jürgen Böttcher/Strawalde und bewarb sich mehrfach erfolglos an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden und an der Hochschule für Bildende und Angewandte Künste in Berlin. Er schlug sich mit verschiedenen Arbeiten durch, blieb aber seinem Ziel, als Künstler zu arbeiten, treu.
Er hatte bis zum Ende der DDR immer wieder Probleme mit der Staatssicherheit, die seine Arbeit ablehnten und seine politische Einstellung bedenklich fanden. So verweigerte man ihm die Mitgliedschaft im Verband Bildender Künstler der DDR und beschlagnahmte einige seiner Werke. Nachdem ihm 1975 der Will-Grohmann-Preis verliehen worden war, nahmen die Kontrollen sogar noch zu und seine Teilnahme an der documenta 6 wurde verhindert. Mit seinem Kollegen und Freund Jörg Immendorff in Westdeutschland forderte er das Ende der deutschen Teilung und setzte sich auch für Systemkritiker ein. Die Drangsalierungen der Stasi gipfelten 1978 in einem Einbruch in sein Atelier, bei dem einige seiner Arbeiten und Auszeichnungen zerstört wurden. 1980 verließ er schließlich die DDR.
Strichmännchen – das Markenzeichen A.R. Pencks
Besonders berühmt ist A.R. Penck für seine „Standart-Bilder“. So nennt er die Kunstrichtung, in der er malt. Auch seine bekannten „Strichmännchen“ fallen in diese Kategorie. Er bedient sich dabei sehr einfacher Mittel, einfache Zeichen und Formen, die jeder Mensch auf der Welt sofort interpretieren kann. Die Werke können in ihrer Schlichtheit mit vorzeitlicher Höhlenmalerei oder chinesischen Tuschezeichnungen verglichen werden. Die teilweise Graffiti-ähnlichen Züge im Duktus und die hohe Expressivität machen schnell deutlich, warum man ihn in den 80er Jahren zu den „Jungen Wilden“ zählte.
Seinem Engagement für die Wiedervereinigung blieb er über die Jahre treu: 1989, im Jahr des Mauerfalls, gestaltete er für das französische Weingut Château Siran, eines der wenigen Weingüter mit der Auszeichnung Cru Bourgeois Exceptionnel, die Etiketten für dieses besondere Jahr. A.R. Penck starb am 02. Mai 2017 in Zürich, Schweiz.