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Biographie von Rosalie

Die Künstlerin Rosalie, welche mit den Flossi Skulpturen bekannt wurde, erblickte am 24. Februar 1953 in Gemmrigheim das Licht der Welt. Die Künstlerin, welche mit gebürtigem Namen Gudrun Müller heißt, gilt als eine bekannte Bühnenbildnerin wie Malerin in Deutschland und konnte auch über die internationalen Grenzen hinweg für Bekanntheit sorgen.


Die Anfänge der deutschen Künstlerin


In den Jahren 1974 bis 1978 studierte Gudrun Müller an der Universität Stuttgart. Ihre Fächer waren Kunstgeschichte sowie Germanistik. In den Jahren 1975 bis 1982 studierte sie an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste in Stuttgart die Fächer Grafik, Malerei und Plastisches Arbeiten. Ebenfalls befasste sie sich mit dem Bühnenbild bei Jürgen Rose in den Jahren 1977 bis 1982. Seit dem Jahr 1979 gilt sie als freischaffende Künstlerin und entwarf experimentelle Raumkonzepte sowie auch Figurenkonzepte, welche auch als Flossi bekannt wurden. Müller ist nicht nur als Malerin bekannt, sondern auch als Bilderhauerin wie auch Installationskünstlerin bekannt und auch aktiv. Ebenfalls hat sie immer wieder Bühnen- wie Kostümbildnerinnentätigkeiten übernommen. Vor allem im Bereich Schauspiel, Oper und Ballett war sie immer wieder tätig. Experimente wagte sie auch im Bereich Film wie Musik.


Die Jahre 1995 bis heute


Die Künstlerin Rosalie lehrt seit dem Jahr 1995 an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main. Müllner lehrt hier Bühnen- wie Kostümbild und gilt als umgängliche Professorin. Bereits im Jahr 2003 konnte sie eine Meisterklasse führen, welche an der internationalen Sommerakademie in Salzburg im Bereich Bühnenbild teilnahm. In den Jahren 2002 bis 2004 war sie Mitglied der Jury für den Bayerischen Theaterpreis und gründete im Jahr 2002 die Hessische Theaterakademie in Frankfurt am Main. Heute lebte die Künstlerin in Stuttgart und führt noch immer ihre Tätigkeit aus. Sie hat eine Tochter.


Preise und Auszeichnungen


Im Jahr 1982 erhielt sie ein Stipendium für die Kunststiftung Baden-Württemberg. Ihren ersten Preis erhielt die Künstlerin im Jahr 1988. Damals bei der Münchner Biennale für das beste Bühnenbild. Einen weiteren Preis erhielt sie für das beste Kulturplakat, welches in der Stadt München aufgestellt wurde. 2008 erhielt Rosalie den Europäischen Kulturpreis. Diesen erhielt sie auf Grund des künstlerischen Gesamtwerks der Künstlerin durch die "Pro Europa", eine Europäische Kulturstiftung. Den Walter Fink Preis des ZKM (Karlsruhe für intermediale Disziplinen) erhielt sie im Jahr 2009. Wilfried Kretschmann verlieh der Künstlerin am 20. April 2013 den Verdienstorden für das Land Baden-Württemberg.


Die bekanntesten Werke (Bühnenarbeiten)


Pollicino im Jahr 1981
Uwe Scholz Ballettabend im Jahr 1984
Khamma im Jahr 1986
Faust I. im Jahr 1990
Salome im Jahr 1996
Lohengrin im Jahr 2012


Die bekanntesten Ausstellungen


26 Figuren - Aluminumplastiken im Jahr 1988 bei der Münchner Biennale
Typ 1 DIN 67520 im Jahr 1996
Im Gewitter der Rosen im Jahr 2003
HYPERION_Fragment in den Jahren 2008 und 2009
Richard Wagner, Max Klinger, Karl May - WELTENSCHÖPFER im Jahr 2013

Rosalie verstab im Jahr 2017


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Flossis von Rosalie erobern die Welt

Manche halten sie für einen Witz, manche finden sie zu quitschig-bunt, zu kindisch oder zu kitschig für gehobene Ansprüche großer Kunst. Doch für die Meisten sind sie einfach eine tolle Überraschung und mancherorts nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken: die „Flossis“ von Rosalie. Es sind Kunststoff-Skulpturen, menschenförmige Körper mit flossenförmigen Händen und Füßen, mit denen sie aus dem Wasser watscheln und die Fassaden der Häuser hochklettern.

Die Flossis stammen von der international bekannten Künstlerin Rosalie, die 1953 als Gudrun Müller in Gemmrigheim geboren wurde. Seit ihrer Studienzeit in Stuttgart in den Siebziger Jahren hatte sie sich vor allem als Bühnenbildnerin einen Namen gemacht, etwa von 1994-1998 bei den Bayreuther Festspielen, wo sie die erste Frau in dieser Position war. 
Heute ist sie unter anderem Trägerin des Europäischen Kulturpreises (2008) und des Verdienstordens des Landes Baden-Württembergs (2013) und arbeitet vorrangig mit kinetischen Medien-Licht-Skulpturen, einer „neuen optischen Kunts […], nämlich Farbe, Form und Licht zu einer neuen absoluten Einheit und komplexeren Stufe der Gestaltung zu erheben“ (Peter Weibel, Vostand des Zentrums für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe). 

Die bewegten „Lichtlandschaften“ von Rosalie sind nicht nur in Kombination mit Musik auf Opern- oder Ballettbühnen immer wieder faszinierend, sondern auch als eigenständige Konzeptkunstwerke sehr gefragt. Die Flossis wiederum waren im Werk von Rosalie nach einer kleineren Arbeit für den Außenbereich eines Theaters 1997 erst die zweite von mehreren Großinstallationen und Figurenkonzepten im öffentlichen Raum und dabei durchaus bahnbrechend für diese Kunstform.

Sie erinnern in Farbe und Form an die Strichmännchen-Figuren von Keith Haring, die zu den Ikonen der Pop- und Street-Art zählen und als Graffiti oder Subway-Drawings ebenfalls vom öffentlichen Raum aus in die Kunstgeschichte eingingen. Als dreidimensionale Skulpturen greifen die Flossis jedoch noch stärker in das Stadtbild ein, in ihrer Körperlichkeit liegt eine größere Dynamik, zumal sie immer in einer Bewegung festgehalten sind.

Oben auf einem Hausdach angekommen, winken und jubeln die Flossis, manche sitzen an der Kante und lassen Beine und Flossenfüße über den Sims baumeln. Mit diesem skurrilen Humor, der in der Imagination und Kunst-stofflichen Figuration menschenähnlicher Lebewesen oder lebendiger Kunstwesen liegt, können die Flossis auch als Einfluss und Wegbereiter für die Objekt-Kunst etwa eines Erwin Wurm gelten. Dessen Werk ist ebenfalls durch menschliche und menschenähnliche Skulpturen geprägt, wobei auch Fahrzeuge und ganze Gebäude in humorvoll abgewandelten und irritierenden Formen auftreten.

Jede einzelne Flossi-Skulptur stellt in Form, Farbe und Haltung ein Unikat dar. Das Material besteht neben Kunststoffen auch aus Glasfasern, wobei die Figuren grundsätzlich einfarbig gestaltet sind in grellem Grün, Blau, Rot oder Gelb. Ursprünglich wurden sie 1998 von Rosalie zur Eröffnung des Deutschen Kunststoff-Museums im NRW-Forum am Rhein gestaltet. Neben einer Sonderausstellung „Kunst und Kunststoff“ im Inneren ergänzten sie das Event temporär an der Außenfassade des Gebäudes, wobei unter anderem der Denkmalschutz einen längerfristigen Aufenthalt dort verhinderte.

Die rund 30 Flossis, die anschließend von 2002 bis 2012 auf Initiative des Unternehmers Josef Klüh am Roggendorf-Haus (daher auch „Flossi-Haus“ genannt) und dem Nachbargebäude im Medienhafen Düsseldorf ihren dauerhaften Platz hatten, sind nun weithin verstreut und versteckt. So sind am anderen Rheinufer in Köln einige Exemplare zu finden, zwei davon kann man zum Beispiel in inniger Umarmung auf dem Höninger Weg entdecken. Der ursprüngliche Plan der Flossis, aus dem Rhein zu entsteigen und dann die Welt zu erobern, scheint also aufzugehen: längst sind auch an anderen Flüssen und Gewässern Flossis gesichtet worden. Ganze zehn Stück entstiegen 2012 der Ruhr und bevölkern nun ein Gebäude neben dem berühmten Bananenhaus an der Karlstraße in Duisburg. Der ortsansässige Malermeister Dieter Siegel-Pieper sorgte hier für die fröhliche Fassadengestaltung.

Haben auch Sie schon Flossis gesehen? 
Schicken Sie uns Fotos mit Standort und Datum, damit wir den Weg der Flossis von Düsseldorf in die ganze Welt verfolgen können! :)