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Stefan Strumbel - Kuckucksuhr KISS

Wir haben eine Kuckucksuhr von Stefan Strumbel neu in der Galerie - "KISS":

Stefan Strumbel Uhr "Kiss"

 

Stefan Strumbel

Stefan Strumbel ist ein deutscher Künstler aus Offenburg, der seine Heimatliebe mit seiner Kunst ausdrückt. Schon in seiner Jugend interessierte er sich für Graffitis, was ihn jedoch das ein oder andere Mal mit der Polizei in Verbindung brachte. Dies hat er lange hinter sich gelassen. Seinen Durchbruch hatte er, als die New York Times 2008 eine schrille Kuckucksuhr von ihm auf der Titelseite hatte. Seit da ist er international bekannt.


Schrill trifft Tradition und Heimat
Stefan Strumbel mischt provokant Tradition mit Pop Art. Wer sich seine Werke von nahem anschaut und versucht sie zu verstehen, wird schnell merken, dass weit mehr hinter seiner Kunst steckt, als nur schrille Farben. Er ist bekannt dafür Kuckucksuhren, traditionelle Holzmasken und Kruzifixe als Leinwand für seine Kunst zu nehmen. Er versucht hierbei eine Scheinwelt mit seinen Objekten zu spiegeln, welche auf die Gesellschaft übertragen werden kann. Von weitem sehen seine schrillen Kuckucksuhren bunt und einladend aus, jedoch wird einem schnell klar, dass der Schein trügt. Er ersetzt signifikante Elemente, wie Heimatssymbole, welche in die Uhren reingeschnitzt sind, durch Motive, die etwas mit Tod, Pornografie oder Gewalt in zu tun haben. Die Kernfrage, die Strumbel sich stellt ist „Was um alles in der Welt bedeutet Heimat?“. Einer seiner bekanntesten Abnehmer war Karl Lagerfeld, welcher auch im Besitz von einer Kuckucksuhr des Künstlers ist.


Religion trifft Graffiti
Auch in seinen bekanntesten Installationen, die einen sehr traditionellen Touch haben, schafft er es das Moderne auf interessante Art und Weise zu integrieren. Dies gelang ihm besonders gut mit der Weinenden Maria, welche er für die Organisation „Jugend gegen AIDS“ kreierte. Die Installation war die erste ihrer Art und kam sehr gut an. Die Maria weinte echte Tränen, welche durch Gefällt Mir Angaben auf Facebook live ausgelöst wurden. Hier wurde aktiv Kritik an der Kondompolitik der Kirche ausgeübt. Die Tränen stehen für das Leid, welche viele erkrankte ertragen müssen, aufgrund von Verboten, hervorgeführt von der Kirche.


Trotz seiner provokanten Kunst schaffte er es 2011 den Innenraum einer katholischen Kirche zu gestalten, die nun als Graffiti-Kirche bekannt ist. Auch wenn viel Skepsis in der Luft stand, kam der Raum sehr gut bei der dörflichen Gemeinde an. Der Künstler nahm sich in der Vergangenheit stets einen Pfarrer zur Beratung an die Seite, um in seiner Kritik der Kirche gegenüber keinen Schritt zu weit zu gehen. Er wollte trotz seiner provokanten Art stets respektvoll sein. Durch den Pfarrer kam er schließlich an den Auftrag. Die Kirche sollte ursprünglich nämlich abgerissen werden. Stefan Strumbel nahm sich dessen an und machte etwas Wunderbares daraus und rettete gleichzeitig die Kirche, die vielen Menschen am Herzen lag. Im Eingangsbereich sieht man eine große Madonna mit dem Jesuskind. In ihrer Nähe befinden sich leere Comic-Sprechblasen, die den Gläubigen Raum geben für ihre eigenen Gebete.


Der Künstler erfindet sich neu
Seit einigen Jahren schlägt der Künstler eine neue Richtung ein. Eine ruhigere Richtung. Er will sich neu erfinden und mit seinen Werken mehr Tiefe zeigen. Der grelle Stil rückt in den Hintergrund, um die Essenz in den Vordergrund zu rücken. Heimat soll jedoch weiterhin ein wichtiges Thema für ihn bleiben, jedoch von einem anderen Blickwinkel betrachtet. Es bleibt spannend, wo die Reise des Künstlers hingeht und mit welchen Werken er uns zukünftig beglücken wird.


Pop-Art by Stefan Strumbel

Stefan Strumbel
 

Stefan Strumbel ist ein deutscher Pop-Art Künstler, der am 17. Mai 1979 in Offenburg zur Welt kam. Er entdeckte im Jahr 1993 eine Leidenschaft für Graffiti und besprühte Züge und Wände in der Öffentlichkeit. Dadurch bekam er im Jahr 1996 erstmals Ärger mit der Justiz und musste sich wegen Sachbeschädigung vor Gericht verantworten. Seit 2001 arbeitet er als freischaffender Künstler und seit 2007 ist er in Besitz zweier Stipendien.
In seinen Werken dienen traditionelle Motive wie Kruzifixe, Holzmasken aus der Fastnacht oder Kuckucksuhren aus dem Schwarzwald als Grundlage. Diese Motive setzt Stefan Strumbel dann mit Pop-Art oder Streetart in einen neuen Kontext. Er versucht damit zu provozieren, so werden beispielsweise bei den Kuckucksuhren die traditionellen Motive und Symbole des Schwarzwalds durch Darstellungen von Gewalt oder Pornografie ersetzt. Er stellt den Begriff der Heimat in Frage und stellt in jedem seiner Werke die Frage, wie Heimat definiert werden könnte oder wie der Mensch sich selbst definiert.
Die katholische Kirche der Gemeinde Goldscheuer im Schwarzwald wurde im Jahr 1962 erbaut und 1964 geweiht. Da immer weniger Menschen die Gottesdienste besuchten, sollte die Kirche abgerissen werden, was aber durch eine Spendenaktion verhindert werden konnte. Im Anschluss beauftragte man Stefan Strumbel mit der Renovierung der Kirche obwohl zunächst eine große Skepsis bestand, da man sich den modernen Stil des Künstlers nicht in einer katholischen Dorfkirche vorstellen konnte. In der Kirche befinden sich heute rosafarbene Strahler, LED-Beleuchtung in den Spitzbögen und Sprechblasen im Altarraum für die Gebete und Wünsche der Gläubigen.

Im Jahr 2011 gestaltete der Pop-Art Künstler, gemeinsam mit dem Verein Jugend gegen AIDS, eine Marienstatue. Das besondere an dieser Statue ist, dass die Figur jedesmal eine Träne vergießt, wenn man auf der zugehörigen Facebook-Seite den "Gefällt mir"-Button klickt. Laut dem Künstler weint die Statue wegen des strengen Verbots von Kondomen an dem die katholische Kirche weiterhin festhält. Diese Aktion verbreitete sich schnell in den sozialen Netzwerken, da hier zum ersten mal ein katholisches Symbol zur Kritik an der katholischen Kirche genutzt wurde.
Zum 300. Geburtstag der Stadt Karlsruhe schuf Stefan Strumbel einen Polsterstuhl aus Bronze, der auf einem Baumstumpf steht. Auf der Rückseite des Stuhls befindet sich eine Denkblase im Comicstil und so soll der Stuhl die Menschen anregen, sich zu setzen und einen Moment nachzudenken. Am Denkmal selbst befinden sich verschiedene QR-Codes, mit deren Hilfe man weitere Informationen zur Gründung der Stadt Karlsruhe oder zum Künstler abrufen kann.
In den vergangenen Jahren hat sich eine große Fangemeinde um den Künstler gebildet, zu der auch berühmte Modedesigner Karl Lagerfeld zählt. Seine Mischung aus traditionellen Symbolen und modernen, teils provozierenden Inhalten wird jedoch nicht von allen Menschen positiv aufgenommen, doch gerade dieser Stil hat ihn in der Szene berühmt gemacht und so baut er seine Fangemeinde immer weiter aus.

Stefan Strumbel exklusiv für Baden-Württemberg

Stefan Strumbel - Heimat als Motiv

Poppige Farben und traditionelle Motive, das sind die Markenzeichen des deutschen Künstlers Stefan Strumbel und Heimat ist sein Thema. Deutlich wird dies etwa an seinen Kuckucksuhren, Objekte aus seiner Heimat dem Schwarzwald, denen er mit Elementen aus der Pop Art und sakralen Symbolen wie Kruzifixe oder provokanten Totenschädeln ein neues Gesicht verleiht und dadurch auch eine neue Identität.
Die künstlerische Laufbahn des 1979 geborenen Stefan Strumbel begann in der Graffitiszene. Er besprüht Häuser und Züge, bekam Schwierigkeiten wegen Sachbeschädigung und entschied sich in der Folge für einen professionellen künstlerischen Weg. Inzwischen ist Strumbel als Street-Art Künstler etabliert, erhielt 2007 eines der weltweit ersten Graffiti-Stipendien, hat seine Werke in zahlreichen Ausstellungen präsentiert und sich dadurch auch international einen Namen gemacht. Während Street-Art meist mit den Metropolen der Welt in Verbindung gebracht wird, ist Strumbel seiner Heimat Offenburg immer treu geblieben. Er hat die Kunst in die Provinz geholt und aus der Provinz die Kunstwelt erobert. Vor allem als Karl Lagerfeld ein Exponat von Strumbel geschenkt bekam, sich sehr wohlwollend darüber äußerte und sich sogar im Stern damit ablichten ließ, nahm die Aufmerksamkeit zu.
Eines der spektakulärsten Projekte der vergangenen Jahre war die Neugestaltung der katholischen Kirche „Maria, Hilfe der Christen“ in dem badischen Dorf Goldscheuer. Weil die Gottesdienste kaum mehr besucht wurden, wurde über den Verkauf des Gebäudes nachgedacht. Der örtliche Pfarrer aber wollte renovieren, lernte Strumbel kennen und gemeinsam entstand die Idee einer neuen Gestaltung des Kircheninneren. 2011 wurde die neu gestaltete Kirch dann mit großem Medienecho wiedereröffnet. Heute werden die Gläubigen von einer sechs Meter hohen Madonna empfangen, sehen eine vergoldete Kreuzgruppe, die mit buntem Licht angestrahlt wird sowie durch LED-Lampen betonte gotische Spitzbögen. Als „Geschenk des Himmels“ bezeichnete der Pfarrer die Zusammenarbeit mit Strumbel, der mit seiner Arbeit erreichen wollte, dass die Menschen wieder gerne in die Kirche gehen.