Neue Arbeiten von Jörg Döring
Vorab wurden schon einzelne Arbeiten im Rahmen der Ausstellungen von Jörg Döring gezeigt und fanden regen Zuspruch. Insbesondere die seit kurzem angewandte Technik der Collage auf Leinwand zeigt großes Potenzial in der Gestaltung und löst ebenso großes Interesse aus. Die auf den ersten Blick reduzierten Farbgebungen dieser Arbeiten werden bei genauem Hinsehen als endlose Arbeitsvorgänge mit Patina und Lasuren erkannt. Das Fotopapier wird immer wieder getränkt, angelöst, neu verleimt, geschliffen und mehrfach überlappend montiert. Individuelle Untergründe geben zuletzt den Charakter alter Plakatwände wieder. Inhaltlich sind die Motive auch hier nicht nur auf das Motiv reduziert, sondern als offene und vielschichtige Erzählung gestaltet. Im Atelier ist großer Aufwand nötig, um jedes Stück einzeln über lange Zeit zu bearbeiten; das alles mit einem ich individuelleren Vorgehen, als die bisherige Kombination aus Malerei und Siebdruck, die ebenfalls mit einfließt. Es wird spannend zu sehen, ob diese Mühe auch durch die bekannten Kopierer geleistet werden kann...
Wie immer steht in der Auswahl der Motive und Fotos als Ausgang weniger die Person selbst im Vordergrund, als vielmehr der spezielle Moment, die gesuchte Besonderheit, aus der sich etwas Einzigartiges weiterentwickeln lässt. Ein Moment, der eine Geschichte erzählen kann. Die mitunter sehr begrenzte Qualität der Fotos hat im Vergleich zum heutigen Perfektionsdrang digitaler Technik einen unglaublichen Charme entwickelt. Dass diese Ästhetik auch auf viel Arbeit mit modernsten Mitteln basiert, ist mehr Anekdote als Argument, insbesondere, weil das Moderne erst mit Schleifpapier so schön zeitlos wird...
Ein McQueen muss sein. Sowohl das Publikum, als auch der Artist haben nach wie vor großes Vergnügen daran...
Als weitere Neuerung ist die Arbeit „Simplicity“ zu sehen. Die erste Arbeit, die nicht „naturbelassen“ wurde, sprich den schwarz-weiß Charakter beibehält, sondern durch eine ausgewählte Farbgebung eine eigene Dramatik entwickelt. Die Patina und Lasuren in Kombination mit kräftiger, aber quantitativ reduzierter Farbverteilung schaffen ein Ergebnis, welches die „Manipulation“ rechtfertigt.
Sophia special...“ ist insofern speziell, weil diese Arbeit deutlich die Verbindung aller Techniken auf gelungene Weise beinhaltet. Das Motiv im Siebdruck, ergänzt durch die Malerei, wurde mit Teilen als Collage ergänzt, um dann mit den zuvor erwähnten Lasuren verfeinert zu werden... Das alles ist aber relativ, im Vergleich zum Inhalt des Bildes. Wenn es nichts sagt, ist es nur nett... Das reicht JD nicht, um eine neue Arbeit zu machen...