Jörg Immendorff
Jörg Immendorff war ein deutscher Künstler, der 1945 in Bleckede bei Lüneburg geboren wurde und 2007 in Düsseldorf verstarb. Er studierte in den Sechziger Jahren an der Kunstakademie Düsseldorf bei dem berühmten Bühnenbildner Teo Otto und dem deutschen Aktionskünstler, Bildhauer, Zeichner und Kunsttheoretiker Joseph Beuys. Ab 1968 trat Immendorff unter dem Künstlernamen LIDL auf und wurde zunächst vor allem mit seinen politisch engagierten Bildern bekannt. In seinen Gemälden forderte Immendorff eine realistische, operative und vor allem revolutionär-demokratische Kunst, die dem Volk und den Werktätigen dienen sollte. Er thematisierte in seinen Werken unter anderem auch die Teilung Deutschlands, wie etwa in seinem 1977 ausgestellten Café Deutschland, das das Gegenstück zu Guttusos Caffé Gréco bildet.
Jörg Immendorff untersuchte die Auswirkungen der deutsch-deutschen Teilung auf die Kunst und Gesellschaft. Motiviert wurde er dazu durch eine Begegnung mit dem DDR-Künstler A.R. Penck, zu dem ihn eine lange Freundschaft verband. Immendorff entwickelte in seinen bühnenbildhaften und didaktischen Lehrstücken eine eigene metaphorische Zeichenbildsprache, welche er dann später auch auf seine bemalten Skulpturen übertrug. In den Achtziger Jahren war Immendorff selber als Dozent an verschiedenen europäischen Kunstakademien tätig und reflektierte seine Tätigkeit dort selbstironisch in seinen Akademie-Bildern. Seit Ende der Neunziger Jahre entfernte er sich von dem erzählerischen Stil und widmete sich vermehrt der reinen Malerei.