Mel Ramos "Lola Cola 5"
Neu bei Galerie Zimmermann & Heitmann:
Die Lithografie wurde in 30 Farben auf 330 Gramm Revere-Magnani Papier geduckt
61 x 46 cm (Format des Motives) auf 80,5 x 58,5 cm (Blattformat)
Die Auflage beträgt 120 Exemplare, welche vom Künstler nummeriert und handsigniert sind
Subskriptionspreis bis Ende August: 4.000 Euro (danach 5.000 Euro)
Mel Ramos
Ein sehr bekannter Vertreter der Pop-Art ist Mel Ramos. Der Künstler ist der Sohn portugiesischer Einwanderer und wurde 1935 in Sacramento, Kalifornien geboren. Heute hat der Künstler Wohnsitze in Kalifornien sowie wie in Spanien und ist insbesondere für seine bunten Pin-Up-Zeichnungen bekannt.
Mel Ramos studierte Kunst am Sacramento Junior College sowie am State College. Sein Lehrer Wayne Thiebaud, ebenfalls ein Maler, brachte Ramos den "Abstrakten Expressionismus" der sogenannten "Bay Area Figurative School" näher. Dieser Stil herrschte in den USA vor allem in den 1950-er Jahren vor. Die Leidenschaft für Comic-Figuren war am Anfang von Ramos Karriere groß, so zeichnete er ab 1961 zunächst männliche Superhelden, wie Batman, Superman oder The Spectre. In 1963 erreichte Mel Ramos seinen endgültigen Durchbruch, indem er begann, weibliche Figuren aus der Comic-Welt zu zeichnen, wie Wonderwoman, Venus oder Supergirl.
Angelehnt an den Stil seiner weiblichen Comic-Heldinnen widmete der Künstler sich der Darstellung von "Commercial Pin-Ups", welche zu seinem Markenzeichen geworden sind. Seine Pin-Up Zeichnungen erinnern an typische Arrangements, welche man in der Werbung dieses Jahrzehnts vermehrt vorfand. Ramos parodiert mit seiner Kunst die Werbebranche, welche die Produkte mithilfe einer Darstellung aufreizender, weiblicher Sexualität zu verkaufen suchte. Die Bilder, die in der Werbung entstanden sind und die Ramos im überspitzten Stil zeichnet, zeigen Frauen, die leicht bekleidet in einer vulgär-vitalen Pose auf dem Werbeprodukt drapiert sind, wodurch die Kauflust des Kunden mit sexuellen Reizen geschürt werden soll. Ramos Werke sind in knalligen Farben gehalten und zeigen untere anderem eine nackte, junge Frau, die sich in einem Martini-Glas räkelt sowie eine Frau, nur mit Schuhen bekleidet, die sich an einer "Campari"-Flasche festhält und dem Betrachter ihre Rückseite zeigt. Andere Werke zeigen Frauen, die nackt auf einer Zigarre drapiert sind oder im Rahmen eines Schlüssellochs präsentiert werden, sodass der Betrachter das Gefühl hat, die Frau durch ein Schlüsselloch zu beobachten. Diese Werke erscheinen versachlicht und, wie es in der Pop-Art üblich ist, in ein grünes Neon-Licht getaucht.
Durch seine explizite Frauendarstellung erfuhr Ramos in den 1960-er Jahren vermehrt Kritik, erst aus konservativer und später auch aus feministischer Seite. Bei einer Ausstellung in Köln im Jahr 1967 wurden Ramos' Bilder von der Polizei mit Tüchern verhängt. Es handelte sich bei dieser Ausstellung um die Bilder aus Ramos' Serie "Animal Paintings", bei der leicht bekleidete oder nackte Frauen zusammen mit Tieren wie Nilpferden, Kängurus oder Robben posieren. Nichts desto trotz hatte Ramos viele weitere Ausstellungen, welche sich bis heute einer großen Beliebtheit erfreuen. Auch, wenn seine Pop-Art Werke provokativ sind, bleibt die Beliebtheit dieser dennoch ununterbrochen.
Ab dem Jahr 1972 wandte sich Mel Ramos seinen "Unfinished Paintings" zu. Die Werke erinnern an Aktbilder klassischer Künstler des 18. und 19. Jahrhunderts wie Ingres, Modigliani oder Manet. Jedoch ersetzte Ramos die subtile Erotik der Künstler durch Pin-Ups und deren direkteren Sexappeal. Mit weiteren Serien wie "I still get a thrill when I see Bill" und "The Transfiguration of Galatea" bediente der Künstler sich erneut bekannten Zitaten aus der Kunstgeschichte, die die Werken Willem de Koonnings und diverse antike Skulpturen als Referenz nutzt. Ramos kombiniert in diesen Werken realistische Zeichnungen mit skizzenartigen Zeichnungen. So zeichnet er Frauen, deren Köpfe realistisch dargestellt werden und deren Körper vom Rezipienten nur skizzenartig, beziehungsweise modern-abstrakt, erahnt werden können, jedoch trotzdem aufreizend wirken. Seine Serie, die auf antiken Skulpturen basiert, zeigt einen Übergang vom realistisch gezeichneten Kopf der Frau zum Skulptur-artigen Körper.
Mel Ramos basierte seine Aktzeichnungen häufig auf bekannten Persönlichkeiten, wie unter anderem Marilyn Monroe oder Scarlet Johansson. Am 22. November 2016 wurde sein Werk "Peek-a-boo Marilyn" von 1964 im Rahmen einer Auktion zur "Zeitgenössischen Kunst" für €173.800 versteigert.
Mel Ramos Werke sind provokativ und humorvoll und vermischen idealisierte Frauenkörper mit Bildern der Pop-Kultur. Der Künstler betont immer wieder, dass seine Werke unpolitisch sind, sie werden jedoch trotzdem häufig als kontrovers und provozierend wahrgenommen, was ihre Beliebtheit nicht gemindert hat.
Von 1966 bis 1997 lehrte der Künstler als Professor für Malerei an der California State University in Hayward.