Pop-Art by Stefan Strumbel
Stefan Strumbel
In seinen Werken dienen traditionelle Motive wie Kruzifixe, Holzmasken aus der Fastnacht oder Kuckucksuhren aus dem Schwarzwald als Grundlage. Diese Motive setzt Stefan Strumbel dann mit Pop-Art oder Streetart in einen neuen Kontext. Er versucht damit zu provozieren, so werden beispielsweise bei den Kuckucksuhren die traditionellen Motive und Symbole des Schwarzwalds durch Darstellungen von Gewalt oder Pornografie ersetzt. Er stellt den Begriff der Heimat in Frage und stellt in jedem seiner Werke die Frage, wie Heimat definiert werden könnte oder wie der Mensch sich selbst definiert.
Die katholische Kirche der Gemeinde Goldscheuer im Schwarzwald wurde im Jahr 1962 erbaut und 1964 geweiht. Da immer weniger Menschen die Gottesdienste besuchten, sollte die Kirche abgerissen werden, was aber durch eine Spendenaktion verhindert werden konnte. Im Anschluss beauftragte man Stefan Strumbel mit der Renovierung der Kirche obwohl zunächst eine große Skepsis bestand, da man sich den modernen Stil des Künstlers nicht in einer katholischen Dorfkirche vorstellen konnte. In der Kirche befinden sich heute rosafarbene Strahler, LED-Beleuchtung in den Spitzbögen und Sprechblasen im Altarraum für die Gebete und Wünsche der Gläubigen.
Im Jahr 2011 gestaltete der Pop-Art Künstler, gemeinsam mit dem Verein Jugend gegen AIDS, eine Marienstatue. Das besondere an dieser Statue ist, dass die Figur jedesmal eine Träne vergießt, wenn man auf der zugehörigen Facebook-Seite den "Gefällt mir"-Button klickt. Laut dem Künstler weint die Statue wegen des strengen Verbots von Kondomen an dem die katholische Kirche weiterhin festhält. Diese Aktion verbreitete sich schnell in den sozialen Netzwerken, da hier zum ersten mal ein katholisches Symbol zur Kritik an der katholischen Kirche genutzt wurde.
Zum 300. Geburtstag der Stadt Karlsruhe schuf Stefan Strumbel einen Polsterstuhl aus Bronze, der auf einem Baumstumpf steht. Auf der Rückseite des Stuhls befindet sich eine Denkblase im Comicstil und so soll der Stuhl die Menschen anregen, sich zu setzen und einen Moment nachzudenken. Am Denkmal selbst befinden sich verschiedene QR-Codes, mit deren Hilfe man weitere Informationen zur Gründung der Stadt Karlsruhe oder zum Künstler abrufen kann.
In den vergangenen Jahren hat sich eine große Fangemeinde um den Künstler gebildet, zu der auch berühmte Modedesigner Karl Lagerfeld zählt. Seine Mischung aus traditionellen Symbolen und modernen, teils provozierenden Inhalten wird jedoch nicht von allen Menschen positiv aufgenommen, doch gerade dieser Stil hat ihn in der Szene berühmt gemacht und so baut er seine Fangemeinde immer weiter aus.