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Volker Kühn - art in boxes

Volker Kühn: Art in Boxes

Über den norddeutschen Künstler und die verschiedenen Facetten seines Schaffens, ist mit steigender Popularität viel zu lesen gewesen. Während seine Radierungen in der Kunstbranche eine sehr positives Echo fanden, kam es bei seiner Art in Boxes Reihe zu einem differenziertem Echo. Manche Experten stehen dieser originellen Art der Objekt-Kunst nach wie vor skeptisch gegenüber. Ihrer Meinung nach, sind diese Arbeiten von Volker Kühn zu sehr Mainstream. Die Galeristen und an Kunst Interessierten haben in dem humorvollen Künstler Volker Kühn einen neuen Star gefunden.

Worin liegt der Reiz von Art in Boxes? Dies lässt sich mit einem Wort erklären: Unfertig. Volker Kühn fängt in seinen humoristischen Installationen einen kurzen Moment ein. Dabei setzt er nicht fest, wie dieser Augenblick weiter verläuft. Volker Kühn überlässt es dem Betrachter und reglementiert nicht. Um dies zu verdeutlichen bietet sich an, kurz eine solche Installation zu beschreiben. Ein Elefant sitzt mit einem Mann auf der Wippe. Doch nicht der Dickhäuter ist der schwere Part, sondern der Mensch drückt das Tier nach oben. Warum die Gesetze der Physik in diesem Moment ausgehebelt sind, lässt Volker Kühn offen. Was zählt ist diese surreale Situation. Sie fesselt sofort den Betrachter. Doch wie geht diese Geschichte weiter? Auch hier lässt Volker Kühn sämtliche Optionen offen. Das Wippbrett könnte unter der Last des Elefanten brechen, dieser fällt auf den Boden. Eine andere Variante wäre auch, dass es sich hier um eine Zirkusnummer handelt.

Durch Art in Boxes zeigt Volker Kühn auch die Begrenztheit der menschlichen Vorstellungskraft auf. Die Staffage interessiert ihn wenig. Er bildet in seinen kleinen Holzkästchen nur einen ebenso kleinen Ausschnitt aus. Dadurch ist Volker Kühn zu einem Meister des Mikrokosmos geworden. Nicht das Monumentale zieht in den Bann, sondern ein winziges Detail daraus, erhebt Volker Kühn zur Hauptsache. Diese lässt sich, wie die Realität selbst nicht mit eindimensionalen Mitteln darstellen.


Günther Uecker und seine optischen Partituren

Günther Uecker und seine optischen Partituren


Die Titulierung Nagelkünstler, berührt den 1930 geborenen Künstler kaum noch. Der Nagel ist in den Jahrzehnten sein Markenzeichen geworden. Dabei versucht Günther Uecker mit seinen Nagelbildern Erfahrungen zu verarbeiten. Der Stahlstift ist dabei mehr als nur ein Werkstoff zu Erstellung eines Kunstobjektes. Für Günther Uecker beinhaltet der Nagel eine besondere Symbolik. Für ihn ist dieser Gegenstand das Gleichnis für Verbindung, zugleich aber auch ein logischer Kontrast in sich: Der harte Nagel, verbindet das zarte Holz. Ein künstlich geschaffenes Stück Stahl, welches in der Erde seinen Ursprung hat, geht eine Symbiose mit dem auf der Erde gewachsenen, lebenden Holz ein. Dadurch rüttelt Günther Uecker an Existenziellen. Der Nagel steht stellvertretend für das Tote, die von ihm verwendete Farbe weiß als Symbol für das Leben.

Wer sich mit der Biographie von Günther Uecker näher beschäftigt, entdeckt auch, was für eine Art Schutzvorrichtung seine Nabelbilder sind. Als Kind musste er einen tyrannischen Vater ertragen, der auch vor körperlicher Züchtigung nicht zurückschreckte. Solche Erfahrungen hinterlassen Narben in der Seele. Gleich Nägel stecken diese Ereignisse in dem Künstler selbst für immer fest. Wer Günther Uecker verstehen will, muss so zu sagen, hinter das sehen, worin die Nägel stecken.

Die weiße Farbe steht bei dem Kunstschaffenden auch für eine kosmische Unendlichkeit. Günther Uecker empfindet alles, wie er in einem Interview erklärte, als einen großen kosmischen Raum. Derartige Dimensionen lassen sich nur schwer einer Struktur unterwerfen.

Nur wirklich große Ereignisse haben die Kraft, entstehende Zwischenräume zu füllen. So ist Günther Uecker ein Suchender, auf seinen eigenen Spuren. Dieses Lebensverständnis bildet sich in seinen Werken wieder. Die Nägel sind einer gewissen Ordnung unterworfen und doch nicht geordnet. Ein sich selbst organisierendes Chaos, das sich in einem Zentrum der Unendlichkeit findet. Flüchtiges wird auf Günther Ueckers Kunst greifbar und entzieht sich doch ganz diskret. Unselektiertes gewinnt an Gewicht und bleibt trotzdem bedeutungslos.


Mel Ramos: Ein verkanntes Genie

Mel Ramos: Ein verkanntes Genie

Wahrscheinlich hat sich der kalifornische Künstler Mel Ramos früh damit arrangiert, von der Öffentlichkeit missverstanden zu werden. Oberflächlich betrachtet sind seine Bilder kommerzielle Pin-Up-Darstellungen. Doch in Wahrheit reflektiert Mel Ramos Strömungen in der Gesellschaft und der Kunst-Branche.

Bei dem 1935 in Sacramento geborenen Künstler begann seine Karriere mit dem Malen von Comic-Figuren. Dabei begann Mel Ramos bereits Ende der 50er Jahre sich von der alles beherrschenden Abstraktion zu emanzipieren. In seinen frühen Werken ist eine Pinselführung erkennbar, welche expressivem Charakter aufweist. Exakt ist es nicht mehr bestimmbar wann sich der Kalifornier Mel Ramos dem Darstellen von Pin-up-Girls zuwandte. Dabei stellte er als Akt die Frauen so dar, wie sie in der Reklame der damaligen Zeit vorgesehen waren: Als sexy Beiwerk zu einem eher unerotischen Produkt. Eine Parodie, welche von dem Großteil seiner Zeitgenossen nicht verstanden wurde. Überdimensional beherrschen die Produkte seine Szenerien. Bananen, Zigarren, Erdnussdosen, Coca-Cola oder Streichkäse monumental abgebildet. Lasziv rekeln sich darum die Pin-up-Girls. Dabei sind die Darstellungen von Mel Ramos sehr nah am Fotorealisums. Was Mel Ramos darstellt ist eine verkehrte Welt: Während auf Reklamepostern und in TV-Werbespots die Models groß und die Produkte klein sind, stellt der Maler sie in umgekehrten Dimensionen dar. Trotzdem ist das zentrale Motiv die leicht bekleidete Frau. Mel Ramos hält dadurch den Werbeschaffenden und männlichen Konsumenten einen unangenehmen Spiegel vor. Seine Botschaft  an die Kreativen der Werbebranche könnten lauten: Seht her! So einfallslos seid ihr! Während die Quintessenz an die Käufer ist, dass sich alles verkaufen lässt, wenn nur die Frau als Lustobjekt in der Reklame eingebettet ist. Sex sell´s!

In seinen Werken ab Mitte der 70er Jahre greift Mel Ramos die Aktdarstellungen von klassischen Meistern auf. Dabei verfremdete er die Vorlagen um bestimmte, aber Ausschlag gebende Nuancen. Dadurch entstanden keine Kopien, sondern perfekt gefertigte Persiflagen.


James Rizzi


James Rizzi: Die Leichtigkeit des Seins
 

Die Werke von etlichen Künstlern haben ein großes Manko: Sie erschließen sich nur einer limitierten Gruppe von Betrachtern. Weniger Kunstbeflissene oder jüngeres Publikum findet keinen Zugang zu der Message des Objektes oder des Gemäldes. Anders verhält es sich bei James Rizzi. Seine Kunst besteht darin, dass sie von allen verstanden werden kann. Neutral vom Kulturkreis aus dem der Betrachter eines der Rizzi-Werke kommt: Sofort ist das Anliegen von James Rizzi verstanden. Selbst Kinder haben eine positive Meinung zu den Werken des New Yorker Künstlers.

James Rizzi möchte mit seinen Werken keinesfalls den moralischen Zeigefinger erheben oder Missstände anprangern. Dennoch enthalten seine Bilder einen Appell. James Rizzi möchte mit seiner Art von Kunst die Menschen erheitern und zu mehr Optimismus animieren. Mit dieser Intension geht James Rizzi zurück zu den Wurzeln von Pop Art. Sanft protestierte diese Kunstrichtung in ihrer Entstehung gegen die abstrakte Malerei. Roy Lichtenstein oder Andy Warhol hatten nie den Anspruch geäußert, die Welt verändern zu wollen. Der Kunst hingegen und damit den Interessierten wollten sie eine neue Form der künstlerischen Darstellung geben.

In der Wahl seiner Motive ist James Rizzi sich immer treu geblieben. Liebe, Freundschaft, glückliche Menschen und die schönen Seiten seiner Heimatstadt New York finden sich in seinen Arbeiten als zentrale Motive. Dabei arbeitet James Rizzi mit einer einfachen Symbolik, welche für die meisten Menschen verständlich ist: Herzen, Wolken, lachende Sonnen und grinsende Gesichter. Ebenso ist der Bildaufbau bei dem New Yorker Künstler ein Markenzeichen. James Rizzi geht bei seinen Werken weniger in die Tiefe. Alles spielt sich an der Front der Bilder ab. Die Kunst geht direkt auf den Menschen zu und überfällt sie nicht mit unverständlichen Metaphern. Eine Komposition sind die Malereien von James Rizzi. Ein weiteres Markenzeichen ist die naive Darstellung, die von dem New Yorker Pop Art Künstler zu einer Meisterschaft gebracht wurde.
 


Jim Avignon und 4000 in Düsseldorf

Am 12. November zeigen wir die Ausnahmekünstler Jim Avignon (New York) und 4000 (Hamburg) in einer Gruppenausstellung.....Ab 19 Uhr wird die Ausstellung in Düsseldorf mit den Beats von Frida`s Reisedisco aus Hamburg eröffnet - Die Einladung ist bald in Ihrem Briefkasten. Wenn Sie eine Papierversion wünschen, so schicken Sie uns bitte über das Kontaktformular eine Nachricht.

Einladung Jim Avignon und 4000


Jim Avignon

Jim Avignon ist Trademark, Mythos und Legende.

Irgendwann irgendwo geboren avancierte der Patchworker Avignon in den letzten fünfzehn Jahren vom Berliner Lokalmatador zur Kunst- und Popikone. Seine fantastischen Bilder, die schnell gemalten Visagen im Technicolor-Stil, hat er auf der ganzen Welt verteilt und sich damit berühmt gemacht: Sittengemälde der Neuzeit mit klarem, knappem Strich, mit großen Farbflächen und Textfragmenten. In erzählenden Strukturen mischen sich Themen aus Politik und Gesellschaft, Kunst und Popkultur mit Motiven aus der Welt der Märchen und Fabeln, hinter der heiteren Grundstimmung lauert das Unbekannte.

Jim Avignon ist ein Experte darin, das Komplexe auf das Wesentliche zu reduzieren. Er beobachtet, interpretiert und übersetzt die Abgründe des Seins in Panoramen von faszinierender und oft beunruhigender Schönheit.

Das Zappen zwischen Medien, Milieus und Kontext gehört bei ihm zum Konzept, immer noch reizt ihn der Spagat ziwschen Underground und Mainstream. Während seine Bilder bereits in den Museen hängen, stellt Jim Avignon weiterhin mit Vorliebe in Clubs und Ladenlokalen aus. Anfang der 90er hat Jim Avignon mit Billigkunst den Kunstmarkt provoziert, später mit Lifepaintings in Clubs die Styles und Haltungen der Street-art  vorweggenommen. Seit einigen Jahren lebt und arbeitet er in New York und auch dort gilt der Autodidakt bereits als Pionier einer neuen Pop-Art-Generation.


Ausstellungen und Projekte:<?xml:namespace prefix = o /?>


Rauminstallationen in Fabrikhallen (1987 - 92)

3 wöchige Livemalperformance auf der documenta Kassel (1992)

Club der Verlierer /  Berlin (1993)

Get rich with art / Kunsthalle Schirn  Frankfurt (1995)

Plug in / National Art Club , New York (1997)

Diverse livepainting-performances zusammen mit DAG, Museum of Modern Art Barcelona, ICA London ...

The sudden end of new economy/Galerie Wewerka, Berlin (2002)

At home with me /Museum of modern Art, Jyväskylä, Finland (2003)

Its not easy being easy /Galerie Asperger, Berlin (2004)

30,000 qm großes Bild für die Eröffnungsfeier des Olympiastadiums  Berlin (2004)

Crazy patterns of life / Galerie Schüppenhauer, Köln (2005)

Map of menatlities/ Galerie Feinkunst Krüger / Hamburg (2005)

La Quenta por favor/ Art factory , Paris (2006)

Import-Export / Gallery Heliumcowboy Hamburg (2006)

Soloexhibition , Museum junge Kunst, Klagenfurt (2007)

Europe-Blinddate Festival für Goethe Institut New York (2007)

Wittgensteins wallet / Gallery Iguapop, Barcelona (2007)
The future of past /  Galerie Tristesse, Berlin (2007)

Unreal Estate / Galerie Heitsch, München (2008)
Everybody has a life to loose/ Galerie Krebs, Bern (2008)
Small World-big cities/ Rojo Artspace Sao Paulo (2008)

Hopeless Bohemians /Galerie Schüppenhauer, Köln (2008)
Der Aufstand der Dinge/ Galerie Sakamoto-contemporary, Berlin (2008)

Anxiety room / Factory Fresh w Jon Burgerman, New York (2009)

Stop me from doing nothing / Galerie Krüger, Hamburg (2009)

Big Bailout Burlesque / Factory Fresh, New York (2009)

The ugly dogma / Galerie Heitsch , Munich (2009)

Wallbreakers Festival with Modart, Berlin (2009)

Back from Black / MADRE Museum Naples (2010)

NOVA/ MIS Museum for image and Sound Sao Paulo (2010)

Parade of Pretenders / Galerie Schüppenhauer, Köln (2010)

Wer nicht kommt, fliegt raus (Mit 4000) / Galerie Zimmermann & Heitmann, Düsseldorf (2010)

Seit 1997 tritt Jim Avignon als Musiker unter dem Namen NEOANGIN auf und hat bis heute 9 CDs mit elektronischer Musik veröffentlicht. Er war mit dem Goetheinstitut in Mexiko und Hongkong und gerade erst auf Einladung des DAAD in Tokio. In Moskau, Singapur und Athen hat er KunstFestivals kuratiert. Er entwirft Designs für mehrere Modelabel, hat eine Swatch und die Heckflossen der deutschenBA gestaltet. Alle 2 Jahre erscheint sein  Magazin Attack/delay und einmal jährlich organisiert er zusammen mit Fehmi Baumbach die " who is afraid of friendly capitalism lounge " in Berlin. Es gibt zahlreiche Beiträge über Jim Avignon z.B auf BBC, Arte und DWTv sowie den Dokumentarfilm " die Welt des Jim Avignon" der auf 3sat lief.

Wir freuen uns über die Ausstellung mit Jim Avignon und dem Künstler 4000 (Hamburg) am 12. November in Düsseldorf. (Powered by Fridas Reisedisco / Hamburg)