Pop-Art von Mel Ramos
Mel Ramos ist ein amerikanischer Künstler und ein wichtiger Vertreter und Mitbegründer der Pop-Art. Sein vollständiger Name lautet Melvin John Ramos. Er wurde 1935 in Sacramento, Kalifornien geboren und lebt jetzt sowohl in Oakland, Kalifornien sowie in Horta de San Juan in Spanien.
Sein Kunststudium absolvierte er am Sacramento Junior College und anschließend am Sacramento State College. Der Bay Area Figurative School stand er früh nahe, die sich ab den 1950ern von dem in den USA geprägten Abstrakten Expressionismus absetzte, da er Schüler von Wayne Thiebaud war.
Mel Ramos "Vintage Peek-a-Boo, 2015"
Ab 1963 wandte er sich hauptsächlich dem Thema seines Schaffens zu - typische Arrangements aus der Werbung, wie Coca Cola, Toblerone, MC Donald's und etlichen weiteren und Superheldinnen wie Wonder Woman oder auch Ikonen wie Marilyn Monroe in Form von Pin-Up-Girls. Die aufreizende Form der Darstellung der Frau sollte dafür sorgen, die Produkte noch bekannter zu machen und den Verkauf weiter anzukurbeln. Ob in glamouröser Darstellung oder in vulgären Posen - in Verbindung mit den Produkten wurde die Kauflust mit Hilfe sexueller Reize geschürt. Diese sogenannten "Commercial Pin-Ups" blieben über Jahrzehnte das Markenzeichen von Mel Ramos. Kritik blieb allerdings nicht aus, die in den 1960er Jahren von konservativer und später auch von feministischer Seite folgte. Seine erste Einzelausstellung hatte er in Kassel in der Galerie Ricke im Jahr 1966. Ein Jahr später, ebenfalls bei einer seiner Einzelausstellungen, wurden Ramos Bilder von der Kölner Polizei verhängt. Grund dafür waren die Bilder seiner Ausstellung "Animal Paintings", in der Frauen in eindeutigen Posen mit Tieren wie Nilpferden, Känguruhs, Robben und einigen weiteren dargestellt waren.
Ab 1972 verspottete er auf geistreiche Art und Weise mit seinen "Unfinished Paintings" die Aktbilder klassischer Künstler wie Ingres, Manet und Modigliani. Die subtile Erotik der Werke der klassischen Meister wurden durch den Sexappeal der Pin-Ups ersetzt. „I still get a thrill when I see Bill“ und „The Transfiguration of Galatea“ waren Serien von Ramos, in denen er weitere Zitate aus der Kunstgeschichte einsetzte. Unter anderem wurden Werke von Willem de Kooning bzw. antike Skulpturen als Sujet verwendet.
Ramos lehrte als Professor für Malerei an der California State University von 1966 bis 1997 in Hayward.
In späteren Jahren praktizierte er noch einige Ausstellungen wie:
2010 - Mel Ramos: 50 Jahre Pop-Art in der Kunsthalle in Tübingen
2011 - Villa Stuck München unter dem Titel seines Namens
2012 - Retrospektive im Albertina in Wien
2013 - My Age Of Pop im Ludwig Museum in Koblenz
Eins war klar - er sorgte mit seinen Arbeiten immer für Aufsehen. Ob sexistische Darstellungen nicht bekleideter Frauen in Optik von Pin-Up-Girls, Pin-Up-Girls in eindeutiger Pose mit Tieren oder die Verspottung klassischer Meister, jeder seiner Werke eckte an. Doch das hielt ihn nicht ab, seine Linie zu ändern, sondern motivierte ihn, immer wieder etwas oben drauf zu legen. Doch die Welt lag ihm zu Füßen. Auch heute findet man viele Werke von ihm auf allen möglichen Plattformen, wie zum Beispiel eine Darstellung der Marilyn Monroe. Und auch Pop Art wird niemals aussterben. Er und einige andere Künstler haben ein Zeichen gesetzt, sowohl künstlerisch als auch in erotischer Hinsicht.