Pin-Up

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Pin-up: Bilder mit verführerischer Aura 

Die Grafiken oder Fotografien zeigen zumeist junge und attraktive Frauen. Kennzeichnend ist eine Pose mit erzählerischem Aspekt, die der Betrachter als erotisch wahrnimmt. Meist ist die dargestellte Person knapp bekleidet. Seltener handelt es sich um nackte Frauenmotive. 

Die Bezeichnung verweist auf das englische Wort für "Anheften". Die semantischen Wurzeln offenbaren die originäre Idee, mit dem sinnlichen Motiv die Wand oder den Spind zu dekorieren. Populär war das Pin-up zwischen den 1920ern und 1970ern. Sukzessive verstärkte sich aber die gesellschaftliche Kritik. Sie bezog sich auf das reduzierte Frauenbild mit Fokus auf den Sex-Appeal. Frauenfeindlich erschien außerdem die Zweckentfremdung des weiblichen Körpers für die Produktwerbung. 

Respektable Kunstrichtung oder illustrative Werbung?

Angefertigt wurden die Bilder meist als Auftragsarbeit. Passend zur geplanten Werbemaßnahme gab es klare Vorgaben. Das begrenzte deutlich die kreative Freiheit. Bis heute weigern sich deshalb einige Experten, das Pin-up als Kunstform anzuerkennen. Sie präferieren die Definition als werbliche Illustration oder Alltagskunst mit massenhafter Verbreitung.

Die Arbeiten von Mel Ramos werden hingegen eindeutig der grafischen Kunst zugeordnet. Der US-Amerikaner fokussierte sich bei seinem umfangreichen Lebenswerk auf die Pin-up-Art. Die Qualität seiner Frauendarstellungen entspricht der gehobenen Aktmalerei. Absurd sind die Motive oder Posen, die der kalifornische Pop-Art-Künstler wählt. So persiflierte er ausdrucksstark und höchst individuell eine kritikwürdige Werbemasche, wie z.B. seinen “Doublemint Twins”.