Prägedruck

A (28) | B (11) | C (3) | D (14) | E (9) | F (12) | G (10) | H (15) | I (4) | J (5) | K (16) | L (9) | M (12) | N (9) | O (4) | P (13) | Q (2) | R (8) | S (23) | T (7) | U (1) | V (4) | W (5) | X (1) | Z (2)

Prägedruck - Mischtechnik beim Motivtransfer

Ursprünglich Tiefdruckverfahren bei dem eine bearbeitete oder mit Materialien (Stempel, Nagel) belegte Druckform mit großem Druck in den Druckträger (meist Papier und Karton) hineingedrückt wird. Die reliefierte Oberfläche des meist dicken Büttenpapiers erzeugt Licht- und Schattenpartien. Ein Meister des Prägedrucks ist Uecker, der Nagelköpfe und horizontal liegende Nägel für seine Bildgestaltung nutzt und in jüngster Zeit sogar Prägedrucke mit farbigen Lithographien kombiniert.

Verwandt ist der Prägedruck mit der Radierung. Dabei handelt es sich um eine traditionsreiche Form der künstlerischen Druckgrafik. Kennzeichnend ist das Einbringen von leichten Vertiefungen in ein festes Material. Das bewirkt eine ungleiche Verteilung der Farbe, mit der man die Druckplatte später für den Transfer auf Papier benetzt. Bezeichnet wird das Prinzip auch als Tiefdruckverfahren. Es steht im Gegensatz zur Hochdruckmethode mit hervorstehenden Lettern, die Johann Gutenberg in Europa etablierte. 

Beim Prägedruck weist die Platte nicht nur Vertiefungen auf. Starke Erhöhungen oder komplette Materialdurchbrüche gesellen sich hinzu. Übertragen wird deshalb im weiteren Verlauf nicht nur das flächige Motiv mittels Druckfarbe. Aufgrund der strukturierten Oberfläche der Druckform ergibt sich eine sichtbare und spürbare Prägung. Als Druckträger kommt beispielsweise Büttenpapier oder Karton zum Einsatz. Wird bei der Methode auf Farbe komplett verzichtet, handelt es sich um einen Blinddruck. 

Günther Uecker zählt zu den populären Künstlern, die kreativ mit dem Reliefdruck experimentierten. Er verwendete beispielsweise Nagelköpfe oder liegende Nägel für die geprägte Bildgestaltung. Bei einigen Werken brachte Uecker keine Druckfarben ins Spiel. Der deutsche Objektkünstler orientierte sich somit genau genommen an der Blindprägung. Diese Variante des Prägedrucks kombinierte er bei einigen Arbeiten mit der farbigen Lithographie.