Relief

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Relief - plastische Kunstform mit Wurzeln in der Antike 

Bei der klassischen Reliefkunst wird ein Ausgangsmaterial bearbeitet, um das gewünschte Motiv zu erschaffen. Eine erhabene Formsprache ergibt sich, wenn die bildhafte Darstellung aus dem Material herausgearbeitet wird. Die erzeugten Wölbungen nach außen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Beim Flachrelief trägt das auftreffende Licht maßgeblich zur mehrdimensionalen Ausdruckskraft bei. Deutlich wahrnehmbar sind die Erhebungen beim sogenannten Halbrelief. Mit seiner räumlichen Wirkung begeistert das Hochrelief. Wird die künstlerische Darstellung durch Vertiefungen in den Werkstoff eingebracht, spricht man vom Hohlrelief oder einer versenkten Reliefform. 

Eine lange Tradition haben Reliefbilder, die auf Holz, Metall oder Stein basieren. Die Reliefkunst wurde unter anderem bei der antiken Architektur eingesetzt, um den Bauwerken mehr Ausstrahlung zu verleihen. Grundsätzlich ist das Relief mit der Bildhauerei ebenso verwandt wie mit der Malerei. 

Reliefartige Kunstwerke mit experimenteller Aura 

Insbesondere für die moderne und zeitgenössische Kunst ist es typisch, mit unkonventionellen Materialien und Techniken zu experimentieren. Die Reliefbilder von Günther Uecker sind hierfür populäre Beispiele. Mitte der 1950er Jahre präsentierte der deutsche Objektkünstler erstmals seine wegweisenden Werke, die sich aus zahlreichen Nägeln mit weißer Lackierung zusammensetzen. Durch das gezielte Variieren der Ausrichtung und Einschlagtiefe vereinen sich die Verbrauchsartikel zum plastischen Kunstwerk. Verstärkt wird die bemerkenswerte Dynamik der Nagelreliefs durch das Wechselspiel von Licht und Schatten. Uecker entwickelte seine Kunstform weiter, indem er Alltagsobjekte mit genagelten Reliefs gestaltete. Ähnliche Serien entwickelte er z.B. mit Prägedrucken wie “Friedensgebote VI 2016 (Papier)”.