Bericht über die Art Basel 2011
Art Basel
Mit der Art Basel präsentieren die Schweizer die weltweit wichtigste und führende Kunstmesse überhaupt - im August 2011 nunmehr zum 42. Mal, und mit nahezu ungeschmälertem Andrang Kunstinteressierter aus der ganzen Welt, rückblickend betrachtet aber dennoch mit ein wenig Wehmut auf vergangenes, ersehntes und versprochenes. Denn Status allein reicht manchmal nicht, und so muss die diesjährige Art Basel Kunst nicht gänzlich zu Unrecht einiges an Kritik verbuchen.
Die Schwachpunkte der 42. Art Basel
Basel ist ohnehin bereits ein Kunst- und Kulturmekka, mit über 30 Museen und Galerien, sowie unzähligen nationalen und internationalen Sammlern. Mit der alljährlichen Art Basel, weltweit anerkannt und mit einem ebenso erfolgreichen Ableger in Miama (Florida, USA), erteilt sich die Stadt allerdings einen recht heroischen Auftrag. Denn gewissermaßen soll hier Kunstelite und Statement aussagekräftig miteinander kombiniert werden. Und das nicht nur für den Kunstkenner, sondern auch für die breite Öffentlichkeit Kunstinteressierter. Von der Moderne bis zur Gegenwart will die Art Basel Kunst nicht nur zeigen und eindrucksvoll präsentieren, sondern vor allem auch vermitteln. Gekauft wird hier allerdings eher wenig, und dieses Mal noch weniger, denn die Kritiken an der Art Basel richten sich gleichermaßen an Veranstalter wie an Aussteller.
Zu groß das Areal, und doch zu viele Besucher auf zu wenig sehenswertes - zumindest in Fachkreisen hört man rezensierende Stimmen, deren Urteil ganz klar Minuspunkte verteilen. Diese Minuspunkte richten sich sowohl an die Auswahl der Künstler, beziehungsweise an deren eher einfach gestrickte Werke, als auch vermehrt an das Publikum, das vermehrt als trivialisiert und populistisch bemängelt wird.
Was bot die Art Basel im Jahre 2011?
Viel zu wenig - darin waren sich die meisten Kenner einig. Es fehlte der typische Charme, den die Art Basel Kunst für gewöhnlich versprüht, und daneben - noch viel schmerzlicher - der Mut. Mut zum Risiko, Mut zur Provokation, Mut zum Statement. Mainstream ist das Wort das vermehrt fiel, und verrät, dass insbesondere aktuelle Kunst momentan wohl nicht allzu viel zu sagen hat. Entweder das, oder sie hat einfach das Wie verlernt. Positiv aufgefallen hingegen sind Werke wie der keramische „Untitled (Architeuthis)“ von David Zink Yi, dem toten Tintenfisch in durchaus gesellschaftskritischer Öllache. Doch auch hier muss man sagen, dass konzeptionell nichts neues gewagt wurde - man fühlt sich an bereits ausgestellte Werke von früher erinnert. Die große Stärke der "Art Unlimited", kraftvolle junge Kunst präsentieren zu können, kränkelt ein wenig am Kraftvoll und am Jung. Und in Hinblick auf einige Ausschlüsse von der Ausstellung (hier sei Galerie Eigen + Art zu nennen), mit der Begründung den Ansprüchen der Art Basel nicht mehr gerecht werden zu können, und der letztlich tatsächlich präsentierten Werke, die teils einfach nur da sind, aber mehr auch nicht, kränkelt wohl auch das Auswahlverfahren.
Die Art Basel wird sich selbst anhalten müssen, für jetzt und die nahe Zukunft, nicht mehr, aber bessere Kunst zu präsentieren, und das Raum- und Platzkonzept zu überdenken. Denn es wurde deutlich, dass der Markt derzeit massiv weniger hergibt als man gerne zeigen möchte.