Malerei von Armin Müller-Stahl
Der Maler Armin Mueller-Stahl
Abseits seiner überaus erfolgreichen Karriere als Schauspieler ist Armin Mueller-Stahl auch in der Malerei eine Größe seiner Zeit. Seit der 1930 geborene Künstler sich aus der Filmbranche zurückgezogen hat, fällt das Augenmerk nun zunehmend auf seine Malerei, seine Zeichnungen und Lithografien. Seine Arbeiten der letzten sechs Jahrzehnte spiegeln nicht nur seine reiche Biographie, sondern sind auch eine Chronik dieser Jahre. Denn die vielen Erfahrungen, die er in seinem glanzvollen Leben als Schauspieler und Künstler macht, haben seine künstlerische Arbeit geprägt.
Motive des Zeitgeschehens einer Epoche
Mueller-Stahls Karriere durchzieht eine Epoche, in der sich der Zugang zu den Medien und zur Musik grundlegend geändert haben. Als Chronist dieses Umbruchs nimmt er Motive auf und verarbeitet sie auf seine ganz eigene Art und Weise. Neben gegenständlicher Malerei fließen dabei auch immer abstrakte Elemente ein und verbinden verschiedene Stilrichtungen miteinander. Klare Linien und abstrahierende Formensprache stehen dann neben Farbflächen, die von lockerer Hand fast schon impressionistisch aufgetragen sind.
Während seine Lithographien manchmal comicartig und dann wieder als Mischtechnik bunt aquarelliert sind, nutzt Armin Mueller-Stahl für seine Gemälde oft dunkle Farbtöne, die er in mehrlagigen Flächen lasiert. Obwohl er selbst seine Zeichnungen nicht als besonders bemerkenswert empfindet, ist doch deutlich erkennbar, mit welch bestimmten Strich Mueller-Stahl Portraits bekannter Persönlichkeiten aufs Blatt bringt.
Mischtechniken mit Überraschungseffekten
Wer nach Mueller-Stahls Kunstschaffen fragt, bekommt keine eindeutige Antwort: So wie seine künstlerischen Karrieren miteinander funktionieren, greift er auch auf eine breite Palette zurück und wendet Mischtechniken an um seine Bilder aufs Papier zu bringen. Nur selten nutzt er lediglich eine Technik und ein Medium, was seinem Werk eine große Vielschichtigkeit verleiht. Selbst wenn die Gemälde manchmal fast düster erscheinen, besitzen sie doch meist eine ironische Wendung. Das wird besonders deutlich durch seine Lithographien. Auch ganz klassische Motive wie einen Bajazzo oder das bekannte Zitat „Da steh ich nun, ich armer Tor...“ nimmt er auf und verleiht ihnen eine weitere Bedeutungsebene. Während er für Mischtechniken und Lithografien häufig eine breite Farbpalette und helle, klare Farbtöne wählt, sind die Gemälde oft dunkel gehalten. Trotzdem verzichtet er auch hier nicht darauf, die Farbtöne in vielen transparenten Schichten aufzutragen. Durch diese Technik erreicht er eine ungeheure Tiefenwirkung. Doch obwohl Armin Mueller-Stahl viele gegenständliche Motive wählt, setzt er doch immer wieder überraschende Akzente, die das Bild kommentieren und das Thema ironisierend kommentieren.
Copyright der Fotos: Dr. Julia Hümme, Ostholsteinmuseum Eutin