Malen mit Alkohol - die Likörelle von Udo Lindenberg
Udo Lindenberg ist einer der bedeutendsten deutschen Musiker, ja. Doch der Mann mit Hut hat viele Fähigkeiten. Ein besonders hervorstechendes Talent ist die Malerei. Diese betreibt Lindenberg mit einer persönlichen Leidenschaft, mit der er sonst nur das Schreiben seiner Songs ehrt. Die besondere Eigenwilligkeit des Udo Lindenberg zeigt sich deshalb auch in seinen Bildern.
So verwendet er durchaus schon einmal Erde, um seinen Schöpfungen die ganz eigene Note zu geben. Auch Blut soll bei ihm schon zum Einsatz gekommen sein. Eine besondere Herangehensweise hat sich der Allround-Künstler sogar patentieren lassen. Die sogenannten Likörelle.
Udo Lindenberg "Happy Holidays - Sylt"
Die Likörelle - an der Hotelbar entstanden
Ursprünglich soll Lindenberg die Idee dazu irgendwann in den 1990er Jahren in einer Hotelbar gekommen sein. Um spontan malen zu können, griff er kurzerhand zum daneben stehenden Likör. Die Palette reichte dabei von Pfefferminzschnaps bis zu Eierlikör. Je nachdem, welche Likörfarbe er gerade in seinen Bildern verwirklicht sehen wollte. Was zunächst einfach nur ganz spaßig klingt, hat sich zu einer einzigartigen Kunstform entwickelt.
Die ersten entstandenen Likörelle verblichen nämlich mit der Zeit. Um die Farbkraft der Liköre zu erhalten, ließ Lindenberg eigens ein Verfahren entwickeln. Lindenberg malt denn auch nicht einfach zum Spaß. Für ihn ist jede Art von Kunst bedeutsam. In der Malerei kann er seine Kreativität noch einmal auf abstraktere Weise zum Ausdruck bringen. Er bezeichnet das auch gerne als panische Malerei.
Musik und Malen - Hand in Hand
Die Malerei ist für Lindenberg in besonderer Weise eine Ergänzung seiner Musik. Seine Likörelle werden teilweise als Schallplatten-Cover verwendet oder kommen bei Konzerten als Projektionen auf Leinwänden zum Einsatz. Der Bildband "Das Lindenwerk - Malerei in Panikcolor" zeigt deshalb nicht nur seine malerischen Werke. In ihm finden sich auch diverse Songtexte. Viele davon sind parallel in seinem Atelier in Hamburg entstanden.