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Janosch Bilder kaufen

Janosch ist als Verfasser von Kinderbüchern, als Illustrator und als Schriftsteller weltberühmt geworden. Seine Geschichten und die von ihm kreierten Figuren genießen nicht nur unter Kindern Kultstatus. Aber wie ist Janoschs Leben verlaufen und wie ist er dazu gekommen, zu malen und Kinderbücher zu verfassen? Was zeichnet sein Werk aus? Diese Fragen sollen auf den folgenden Zeilen geklärt werden. 

Kindheit und Jugend 
Janoschs bürgerlicher Name lautet Horst Eckert. Sein Vater gibt ihm den Vornamen als Ehrbekundung gegenüber Horst Wessel, dem Sturmführer der SA. Vor allem deshalb legt der Sohn diesen Namen später ab und nennt sich Janosch. Horst bzw. Janosch wird 1931 in Hindenburg (das heutige Zabrze) in Oberschlesien geboren. Die ersten dreizehn Jahre seines Lebens verbringt er bei seinen Großeltern. Besonders zu leiden hat er unter der elterlichen Neigung zu Alkoholismus und Gewalttätigkeit. Darüber hinaus macht ihm das katholisch geprägte Schulsystem zu schaffen. Gewalt und Drohungen gehören zum Unterricht. Die Angst vor Gott und vor der Hölle wird Janosch lange behalten und den Religionen wird er sein ganzes Leben hindurch mit Argwohn begegnen. 1944 beginnt Janosch eine Lehre als Schmied. 1946 flieht er mit den Eltern nach Deutschland, wo er in Textilfabriken arbeitet. 

Janoschs Ausbildung und die Entwicklung seines unverkennbaren Stils
Anfang der 1950er geht Janosch nach München und bemüht sich um Aufnahme in die Akademie der bildenden Künste. Nach ein paar Semestern wird ihm ein Mangel an Talent attestiert und er geht ohne Abschluss von der Akademie ab. Auch in München beschäftigt er sich mit der christlichen Weltanschauung. Er studiert bei dem berühmten Theologen Romano Guardini. Ab Mitte der 1950er führt Janosch ein Leben als selbständiger Künstler und entwickelt seinen eigenen Stil. 1960 erscheint sein erstes Buch „Die Geschichte von Valek dem Pferd“. Es handelt davon, dass Valek siebzehn Tage weinend am Grab seines Freundes verbringt. Janosch behandelt hier ein ernstes und trauriges Thema mit seinem besonderen Witz und Humor. Er zeichnet seine Figuren in unverwechselbarer Manier. Weitere Bücher dieser Art folgen in den 1960ern. Das Thema Freundschaft spielt in vielen Werken eine entscheidende Rolle. 

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Janoschs Werke und sein Durchbruch 
Abgesehen von den illustrierten Büchern hat Janosch auch traditionelle Romane geschrieben. 1970 erscheint der Roman „Cholonek oder Der liebe Gott aus Lehm“. In diesem Buch rechnet er mit seiner Kindheit und mit dem schlesischen Volk ab. Er reist in späteren Jahren immer wieder in seine Heimatstadt. Seine traumatische Kindheit beschäftigt ihn zeitlebens. Vermutlich ist darauf seine Leidenschaft zurückzuführen, Bücher für Kinder zu schaffen und ihnen – aber auch sich selbst – Freude zu bereiten. Ein durchschlagender Erfolg glückt Janosch mit dem Buch „Oh, wie schön ist Panama. Die Geschichte, wie der kleine Tiger und der kleine Bär nach Panama reisen“. Es wird 1978 veröffentlicht. Die darin auftretende Tigerente, der Tiger und der Bär zählen heute zu den bekanntesten und beliebtesten Figuren bei Janoschs Lesern. Für dieses Buch wird Janosch im Jahr 1979 mit dem Deutschen Jugendbuchpreis geehrt. Es folgen zahlreiche weitere Preise und noch mehr Bücher mit Kultfiguren wie Schnuddel und dem Maulwurf. Bis heute hat Janosch über 300 Bücher verfasst. 

Janosch auf Teneriffa 
Seit 1980 führt Janosch auf der Insel Teneriffa ein zurückgezogenes und einfaches Leben. Er hat keine Kinder und erst 2013 geheiratet. Sein Lebensmotto lautet sinngemäß, dass der Mensch nicht viel braucht, um glücklich zu sein. Die Biographie, die Angela Bajorek über ihn verfasst und im Jahr 2016 veröffentlich hat, trägt den Titel „Wer fast nichts braucht, hat alles“. Janosch bezeichnet sich selbst als geborenen Unglücksmenschen, der es erst nach vielen Mühen geschafft hat, ein Optimist zu werden und zu bleiben. Anlässlich seines achtzigsten Geburtstages im Jahr 2011 verkündet Janosch, fortan keine Bücher mehr schreiben zu wollen. 2013 macht er einen kleinen Rückzieher. Seit damals zeichnet er für die deutsche Wochenzeitschrift „Die Zeit“ über die Erlebnisse von Herrn Wondrak, bei dem es sich um eine typische Janosch-Figur handelt. Wondrak ist schrullig, schräg und dabei hochgradig liebenswert. Die Geschichten von ihm erscheinen mittlerweile auch in Buchform.


Nagelbilder von Günther Uecker

Günther Uecker
Günther Uecker zählt zu den einflussreichsten Künstlern der deutschen Nachkriegsgeschichte. Berühmt ist er mit seinen Nagelbildern geworden. Darüber hinaus hat er die ZERO-Bewegung entscheidend mitgestaltet. Er hat für sein Werk viele Auszeichnungen und Preise erhalten. 

Kindheit und Jugend 
Günther Uecker wird 1930 in Wendorf geboren. Seine Kindheit verbringt er auf der Halbinsel Wustrow. Er fängt bereits als Vierjähriger mit dem Malen und Zeichnen an. Von seinem Vater werden die künstlerischen Interessen nicht gefördert. Wird er beim heimlichen Zeichnen ertappt, dann setzt es Prügel. Schreckliche Erlebnisse bei Kriegsende haben Uecker geprägt.

Ein Schlüsselerlebnis hat er 1945: Die Briten versenken die Cap Arcona. Auf diesem Schiff befinden sich mehr als 4.500 KZ-Häftlinge, die auch noch im Wasser beschossen werden. Mehrere hundert Leichen werden in Wustrow an Land gespült und liegen dort einige Wochen lang. Schließlich wird Uecker gemeinsam mit zwei anderen Jugendlichen dazu ausersehen, die bereits stark verwesten Leichname zu vergraben. Uecker berichtet später, dass diese Erfahrung ihn sprachlos gemacht hat. Und wo die Sprache endet, wo dem Menschen die Worte fehlen, da setzt nach Uecker die Kunst ein. 

Günther Uecker Rostock 2016

Günther Uecker "Strömung 2016 / Rostock"


Studium und erste Werke – Ueckers Nagelkunst 
Uecker arbeitet bis 1949 als Bauer, dann wird sein künstlerisches Talent erkannt und von der DDR gefördert. Von 1949 bis 1953 studiert er Malerei in Wismar und Berlin. Er besucht einige Male den Westen und unternimmt im Jahr 1955 einen Fluchtversuch mit dem Wunsch, in Düsseldorf Malerei bei Otto Pankok zu studieren. Auf der Flucht wird er gefasst, lange im ehemaligen Konzentrationslager Sandbostel festgehalten und immer wieder als vermeintlicher Spion verhört. 


Als Uecker schließlich in Düsseldorf ankommt, gelingt ihm die Aufnahme in die dortige Kunstakademie. Mit Anfang zwanzig stellt er die ersten Nagelbilder her. Er treibt dabei zahllose Zimmermannsnägel dicht aneinander in weiße Bretter hinein. Das so entstehende dreidimensionale Werk ist reliefartig und wirkt vor allem durch die Anordnung der Nägel und durch die Lichteinstrahlung. Einige Jahre später beginnt Uecker damit, auch Alltagsgegenstände (Möbel, Fernseher) mit Nägeln zu bearbeiten. 1964 treibt er im Rahmen einer Vernissage Nägel in ein Klavier ein. Das erregt Aufsehen, Ueckers Bekanntheitsgrad steigt. 

Künstlerische Projekte und Reisen 
In Düsseldorf arbeitet er auch mit dem Lichtkünstler Otto Piene und mit Heinz Mack zusammen. Mack ist bekannt für seine Lichtinstallationen. Mack und Piene gründen Ende der 1950er die ZERO-Bewegung, Uecker wird im Jahr 1961 Mitglied, gemeinsame Ausstellungen folgen. ZERO geht es darum, den Ballast der Kriegserfahrungen abzuwerfen, bei Null zu beginnen und neue künstlerische Wege zu erproben. ZERO bedeutet Stille und Neuanfang. Die drei Künstler beschäftigen sich vor allem mit der Wirkung von Licht und Bewegung. Sie schaffen Lichträume und lichtkinetische Objekte, Uecker kreiert so genannte Lichtplantagen. 

Uecker entwickelt sich in den 1960ern zu einem bekannten und gefragten Künstler, er bereitet Ausstellungen vor, hält sich längere Zeit New York auf und verfolgt diverse Projekte gemeinsam mit internationalen und nationalen Kollegen. Er ist viel unterwegs. In den 1970ern zieht es ihn nach Süd- und Lateinamerika, in den 1980ern unternimmt er Reisen nach Japan, China und Russland. Seine künstlerischen Arbeiten entstehen aus der Auseinandersetzung mit den Ereignissen der Zeit (Vietnamkrieg, Tschernobyl). Uecker ist politisch engagiert und arbeitet mit unterschiedlichen Materialien wie Sand, Holz, Stein, Erde und Asche. Von 1976 bis 1995 ist er als Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie tätig.

Späte Jahre 
1999 wird Uecker mit der Gestaltung des Andachtsraumes im neuen Berliner Reichstagsgebäude beauftragt. Im selben Jahr fertigt er ein Steinmal für das ehemalige KZ Buchenwald an. Der Krieg und die Gewalt bleiben seine Lebensthemen. Durch die Kunst versucht er, auch seine persönlichen Gewalterfahrungen zu verarbeiten. Darüber hinaus setzt er sich für Toleranz, Gewaltlosigkeit, Frieden und Umweltschutz ein. 

2008 erfolgt gemeinsam mit Heinz Mack und Otto Piene die Gründung der ZERO foundation. Das Anliegen dieser von der Stadt Düsseldorf unterstützten Stiftung besteht darin, die ZERO-Bewegung zu erhalten, zu erforschen und zu fördern. Ursprünglich ist die Stiftung im Düsseldorfer Medienhafen untergebracht, im Jahr 2016 wird die Übersiedelung in die legendäre Hüttenstraße 104 beschlossen. Dort hatte der 2014 verstorbene Piene sein berühmtes Feueratelier und dort begannen auch Piene, Mack und Uecker mit ihren bahnbrechenden Arbeiten. 

Heute lebt Uecker abwechselnd in Düsseldorf und in St. Gallen. Er unterhält ein Atelier in Berlin und kehrt auch oft in seine Heimat zurück. In Wustrow besitzt er auf dem ehemaligen Pachtgrundstück seines Vaters eine Hütte am Strand. Sie befindet sich an jener Stelle, wo 1945 die Leichen angespült wurden. 


Bildereinrahmungen in Dortmund

Bilderrahmen

Bilderrahmen umrahmen ein Gemälde, ein Foto, eine Zeichnung oder allgemein ein Kunstwerk. Sie dienen einem praktischen und einem ästhetischen Zweck. Einerseits sollen sie das Bild sowohl stützen als auch Schützen und ermöglichen das Befestigen des Kunstwerks an der Wand ohne es zu beschädigen. Andererseits können sie ein Bild oder bestimmte Aspekte des Bildes betonen und können an sich auch durch ihr Design einen ästhetischen Einfluss üben.
Prinzipiell lässt sich zwischen drei Arten von Bilderrahmen unterscheiden. Gemälderahmen dienen, wie der Name schon sagt, als Rahmen für Kunstwerke auf Leinwand. Grafikrahmen eignen sich dagegen eher für Fotografien und Zeichnungen. Die letzte Art sind sogenannte Magnetrahmen. Auf alle drei Arten wird im Laufe des Artikels eingegangen.

Der Gemälderahmen

Da dies die älteste Art der Bilderrahmen ist, erscheint es sinnvoll damit zu beginnen. Ursprünglich waren Gemälderahmen Teil der Gebäudearchitektur und wurden etwa am Altar einer Kirche verbaut. Schon damals hatten sie eine ästhetische Funktion und dienten dazu, dem Gemälde eine gewisse Wichtigkeit zu verleihen. Die Geschichte der Gemälderahmen beginnt etwa im 16. Jahrhundert.

Gemälderahen im 16. Jahrhundert

In diesem Jahrhundert waren Gemälderahmen meist noch aus Holz und Marmor gearbeitet. Im Mittelpunkt stand ihr verzierender Effekt. In seltenen Fällen wurde auf Metall zurückgegriffen. Farblich waren sie meist vergoldet. es kam aber auch vor, dass sie bemalt wurden. Erst gegen Ende des Jahrhunderts fand der Bilderrahmen Einzug in den häuslichen Gebrauch und damit verbunden entstanden auch erste weiße oder nur dezent bemalte Rahmen. 

Entwicklung der Bilderrahmen im 17. und 18. Jahrhundert

Was in der Blütezeit der holländischen Malkunst schleichend begann, wurde zu Zeiten des Barocks und des Rokoko in volle Prunk inszeniert. Während in den Niederlanden dunkle Holztöne mit einer goldenen Leiste verziert wurden, wurden die Bilderrahmen im Barock in glänzendem Gold und mit Schnitzereien verziert gefertigt. Gerade im Rokoko war das Anfertigen eines Bilderrahmens schon fast eine eigene Kunst. Erst mit Beginn des Biedermeiers kam die Kunstszene wieder auf eher schlichtere Modelle zurück.

Gemälderahmen in der heutigen Zeit

Heutzutage verzichten Künstler gerne auf Bilderrahmen, um den Fokus auf das bloße Gemälde zu lenken. Dies kann aber zu Schäden an der Leinwand führen, etwa durch Feuchtigkeit. Aus diesem Grund dominieren unter den gerahmten Leinwänden in der heutigen Zeit zwei Arten von Gemälderahmen: Zum einen der Schattenfugenrahmen, der durch seine L-Form das Gemälde zusätzlich stützt und gerade während des Transports eine schützende Rolle spielt. Zum anderen wird der Textilspannrahmen häufiger verwendet. Dieser eignet sich vor allem für Fotografien, die auf Großleinwand ausgestellt werden. 

Grafikrahmen

Der Grafikrahmen hat seinen Ursprung im 19. Jahrhundert. Er ist eng verbunden mit er Erfindung der Fotografie und der gesellschaftlichen Akzeptanz, auch Zeichnungen als Kunst zu zählen. Da sowohl Fotografien als auch Zeichnungen kleinformatiger ausfallen als Kunstwerke auf Leinwänden, entstand ein Bedarf an kleineren Bilderrahmen. Um das Papier zu stützen und den eingerahmten Werken nicht die Wirkung zu nehmen, wurden meist schmale Rahmen mit Passepartout, sprich zusätzlichen Papier- oder Kartoneinlagen, gefertigt, die einen weißen Rand zwischen Rahmen und Werk legten. 

Magnetrahmen

Magnetrahmen werde heutzutage oft benutzt. Dabei besteht eine Grundplatte, auf der ein Bild platziert wird. Anschließend kann der Magnetrahmen darüber befestigt werden. Dieses Verfahren hat zwei Vorteile. Einerseits ist es simpel, so dass der Zusammenbau einfach ist und Bilder schnell und einfach gewechselt werden können. Andererseits erlaubt es dem Besitzer auch, ein wenig mit dem Kunstwerk zu "spielen" und immer andere Ausschnitte eines Bildes zu zentrieren, um den Fokus des Betrachters auf neue Details zu lenken.

Ein kurzes Schlusswort

Die heutigen Bilderrahmen gehen auf die Gemälderahmen des 16. Jahrhunderts zurück. Die Funktion ist über die Jahrhunderte aber dieselbe geblieben. Sie schützen das Bild vor Feuchtigkeit, Verschmutzung und Transportschäden. Aber sie haben auch eine ästhetische Funktion. So können sie den Fokus des Betrachters lenken oder als Verzierung dienen. Die Geschichte der Bilderrahmen ist mittlerweile lang und von vielen Phasen und Variationen geprägt, so dass man gespannt sein darf, was noch folgt.

Eine große Auswahl an Bilderrahmen finden Sie bei uns – Der Galerie Zimmermann & Heitmann in Dortmund. Seit dem Jahr 1879 besitzen wir eine eigene Fachwerkstatt und führen Bildereinrahmungen in Dortmund kompetent und qualitativ hochwertig aus.


Kunst von Armin Mueller-Stahl

Armin Mueller-Stahl Malerei
 

Der Maler Armin Mueller-Stahl


Abseits seiner überaus erfolgreichen Karriere als Schauspieler ist Armin Mueller-Stahl auch in der Malerei eine Größe seiner Zeit. Seit der 1930 geborene Künstler sich aus der Filmbranche zurückgezogen hat, fällt das Augenmerk nun zunehmend auf seine Malerei, seine Zeichnungen und Lithografien. Seine Arbeiten der letzten sechs Jahrzehnte spiegeln nicht nur seine reiche Biographie, sondern sind auch eine Chronik dieser Jahre. Denn die vielen Erfahrungen, die er in seinem glanzvollen Leben als Schauspieler und Künstler macht, haben seine künstlerische Arbeit geprägt.


Motive des Zeitgeschehens einer Epoche
Mueller-Stahls Karriere durchzieht eine Epoche, in der sich der Zugang zu den Medien und zur Musik grundlegend geändert haben. Als Chronist dieses Umbruchs nimmt er Motive auf und verarbeitet sie auf seine ganz eigene Art und Weise. Neben gegenständlicher Malerei fließen dabei auch immer abstrakte Elemente ein und verbinden verschiedene Stilrichtungen miteinander. Klare Linien und abstrahierende Formensprache stehen dann neben Farbflächen, die von lockerer Hand fast schon impressionistisch aufgetragen sind. Während seine Lithographien manchmal comicartig und dann wieder als Mischtechnik bunt aquarelliert sind, nutzt Armin Mueller-Stahl für seine Gemälde oft dunkle Farbtöne, die er in mehrlagigen Flächen lasiert. Obwohl er selbst seine Zeichnungen nicht als besonders bemerkenswert empfindet, ist doch deutlich erkennbar, mit welch bestimmten Strich Mueller-Stahl Portraits bekannter Persönlichkeiten aufs Blatt bringt.
Mischtechniken mit Überraschungseffekten


Wer nach Mueller-Stahls Kunstschaffen fragt, bekommt keine eindeutige Antwort: So wie seine künstlerischen Karrieren miteinander funktionieren, greift er auch auf eine breite Palette zurück und wendet Mischtechniken an um seine Bilder aufs Papier zu bringen. Nur selten nutzt er lediglich eine Technik und ein Medium, was seinem Werk eine große Vielschichtigkeit verleiht. Selbst wenn die Gemälde manchmal fast düster erscheinen, besitzen sie doch meist eine ironische Wendung. Das wird besonders deutlich durch seine Lithographien. Auch ganz klassische Motive wie einen Bajazzo oder das bekannte Zitat „Da steh ich nun, ich armer Tor...“ nimmt er auf und verleiht ihnen eine weitere Bedeutungsebene. Während er für Mischtechniken und Lithografien häufig eine breite Farbpalette und helle, klare Farbtöne wählt, sind die Gemälde oft dunkel gehalten. Trotzdem verzichtet er auch hier nicht darauf, die Farbtöne in vielen transparenten Schichten aufzutragen. Durch diese Technik erreicht er eine ungeheure Tiefenwirkung. Doch obwohl Armin Mueller-Stahl viele gegenständliche Motive wählt, setzt er doch immer wieder überraschende Akzente, die das Bild kommentieren und das Thema ironisierend kommentieren.
Die Malerei von Armin Mueller-Stahl finden Sie bei Galerie Zimmermann & Heitmann im Shop!


ART IN BOXES - Volker Kühn

Der Künstler Volker Kühn

Der Erfolg des Künstlers Volker Kühn
Volker Kühn kam 1948 in Neuenkirchen bei Bremen zu Welt. In den Jahren 1968 bis 1972 studierte er die Bildhauerei an der Hochschule für Gestaltung in Bremen. Nach Beendigung seiner Studienjahre eröffnete er recht bald sein erstes eigenes Kunstatelier in Lilienthal. Hier konnte er sich selbstverwirklichen und Schritt für Schritt weiterentwickeln. Hauptsächlich waren seine künstlerischen Arbeiten auf Zeichnungen und Druckgrafiken konzentriert. Bereits Anfang der 70er Jahren war Volker Kühn mit seinen Werken und Themen sehr erfolgreich. Diesen Erfolg setzte er mit kleineren Radierungen wenig später auch auf internationaler Ebene fort. Unzählige Ausstellungen, Buchprojekte und Beteiligungen an internationalen Kunstmessen wie beispielsweise der „Art Expo“ in New York, der „Art Basel“ oder der „Line Art“ in Belgien verhalfen Kühn zu internationalem Ansehen. Der Künstler begeistert bis heute sein Publikum mit Werken, die seinen ganz eigenen Stempel tragen.


Volker-Kühn-Zitat: „Man muss nur machen“ 
Mit dem Ausspruch „Man muss nur machen“ wurde er für seine Bewunderer zur Leitfigur für den eigenen Lebensweg. Volker Kühn erfand seine sehr persönliche und einzigartige Bildsprache, die weltweit verstanden wurde und große Anerkennung fand. Sein internationaler Ruf eilte dem Künstler voraus. So waren seine Werke bereits in der frühen Schaffensphase der 70er Jahre beispielsweise in Japan zu sehen. Danach begann er mit seinen dreidimensionalen Bildern „art in box“, die ihn an die Spitze der modernen Künstler brachten. Seit 2010 arbeitet Kühn verstärkt an Kunstwerken, die er mit gerissenen Objekten aus Büttenpapier gestaltet. Weltweit werden seine Werke, die der modernen Kunst zugeordnet werden, gezeigt und in namhaften Galerien zum Verkauf angeboten. 


Ironische 3-D-Bilder mit charmanten Akzenten
Charakteristisch für seinen sehr eigenen Stil sind die 3-D-Bilder, mit denen sich der positiv denkende Künstler mit allerlei Lebensfragen der Menschheit auseinandersetzt. Er bedient sich dabei scharfzüngiger und zugleich zugewandter Satire, die seine Bilder zu Unikaten machen. Seit 1986 rückt er seine humorvollen Inspirationen in sogenannten Objektkästen für den Beobachter ins rechte Licht. Wie auf einer kleinen Bühne werden unterschiedliche Objekte zu einem aussagestarken Bild zusammengefügt. Objektkästen, die man an die Wand hängen kann, zaubern dem Betrachter oftmals ein Lächeln ins Gesicht. Bestehende Klischees werden aufgezeigt und zugleich wieder in Frage gestellt. Wie in einem Miniaturtheater werden Schlüsselszenen, Weisheiten, Wortspiele, Sternzeichen, Gefühle und Alltagsprobleme in den Objektrahmen regelrecht inszeniert. Die Themen sind nicht leicht einzugrenzen. Sie sind vielfältig, umfassend und immer wieder faszinierend. 

Volker Kühn
Moderne Kunst in kleinen Kästen
Die „art in boxes“, wie Volker Kühn selbst seine Arbeiten tituliert, zieht bei jeder Ausstellung das Publikum in ihren Bann. Die Menschen sind begeistert von dem feinen Spott, den der Künstler in seinen Darstellungen übermittelt. Seine Arbeiten überzeugen durch die sehr pointierte Ausdrucksweise, die den Bildern ihre humorvolle Feinsinnigkeit verleiht. Dabei verlässt Volker Kühn niemals die ethische oder respektvolle Ebene. In den meist silberfarbenen Rahmen sind die Objektbilder mit einem Passepartout umfasst. Darauf findet der Betrachter den jeweiligen Titel des Kunstwerks und die Signatur des Künstlers.


Künstlerische Herausforderung von Alltagsklischees
Menschen, die Volker Kühns Bilder anschauen, werden zu einem Schmunzeln animiert und manchmal auch zum lauten Lachen angeregt. Klischeevorstellungen auf ironische Weise zu interpretieren ohne dabei ins Banale abzurutschen, machen die prägenden Arbeiten von Volker Kühn aus. Immer wieder mit einem kleinen Augenzwinkern zeigt er menschliche Defizite und Schwächen auf, die aber niemals in die Hilflosigkeit abzugleiten drohen. Volker Kühn, der sich selbst als „hoffnungsloser Optimist“ bezeichnet, schafft es in ironischer Art und Weise menschliche Unzulänglichkeiten mit Verständnis und Wohlwollen zu verknüpfen. Wen wundert es, dass die Bilder von Volker Kühn so anziehend wirken. Kühn gelingt es auf bissige und dennoch liebevolle Weise, uns Menschen einen schillernden Spiegel vorzuhalten.

Kulturübergreifende Bildsprache der Moderne
Weltweit korrespondieren die Arbeiten des Künstlers Volker Kühn mit ihren Betrachtern aus unterschiedlichen Kulturen. Aus diesem Grund werden seine Werke nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern Europas, in den USA, Asien und sogar in der arabischen Welt verstanden. Volker Kühn erhielt im Jahre 1974 einen Förderpreis des Senats des Stadtstaates Bremen und 1976 gewann er den ersten Preis bei einem Wettbewerb der Hochschule für Nautik in Bremen. Seit 1987 werden weltweit Ausstellungen unter dem Titel „Kühns Miniatur-Welten“ gezeigt. Diese wagemutigen und spöttischen Bilder strahlen einen unglaublichen Charme aus, der den Namen Volker Kühn in die globale und moderne Kunstwelt transferiert.


James Rizzi - Eine Biographie

James Rizzi

Seine Kunst ist bunt, lebensbejahend und optimistisch. Vor knapp fünf Jahren, am 26. Dezember 2011, starb in seinem Studio in Manhattan der US-amerikanische Pop Art Künstler James Rizzi. In New York war er am 5. Oktober 1950 als Sohn einer aus Irland stammenden Mutter und eines Vaters italienischer Herkunft auch geboren worden. Als eines von drei Kindern wuchs er in Brooklyn auf, wo er seinen High School Abschluss machte. Von 1969 bis 1974 studierte James Rizzi Kunst an der University of Florida in Gainesville. Schon als Student entwickelte er seine Idee einer Symbiose von Malerei und Skulptur, die ihn später mit seinen 3-D-Grafiken berühmt machte. Bereits zum Abschluss seines Studiums konnte er im New Yorker Brooklyn Museum erstmals seine Arbeiten der Öffentlichkeit vorstellen.


Schnell wurde Rizzi in den Vereinigten Staaten, aber auch in Europa sehr populär. Galerien und Museen in aller Welt stellen bis heute seine Werke aus. In Deutschland war und ist seine Kunst im Jahr 2016 zum Beispiel in Darmstadt, Esslingen, Potsdam, Saarlouis, Würzburg und Zell zu sehen. Zu seinen Lebzeiten hatte sich James Rizzi mehrfach gemeinsam mit deutschen Organisationen für wohltätige Belange eingesetzt. So half er unter anderem den Betroffenen des Hurrikans von New Orleans oder einem Schulprojekt der Lakota-Indianer im US-Bundesstaat South Dakota. Bezeichnend für seine Kunst war die Hinwendung Rizzis zu seiner Geburtsstadt New York sowie deren Einwohner. Vor allem von diesen Bildern und Grafiken gehen Fröhlichkeit und Einfachheit aus. Die dreidimensionalen Effekte seiner Arbeiten erreichte Rizzi, indem er aus einem Duplikat des Hintergrundbildes die Elemente des Vordergrundes ausschnitt und diese auf Brücken aus Schaumstoff oder Ähnlichem in die zweite Bildebene setzte.

James Rizzi

Immer wieder tat sich James Rizzi daneben mit aufsehenerregenden Kunstaktionen und Objekten hervor. So gestaltete er 1996 anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Fluggesellschaft Condor das Äußere einer Boeing 757, den seither so genannten Rizzi-Bird. Eine Ausgabe des 15-bändigen Brockhaus wurde 1999 von James Rizzi gestaltet. Einer Deluxe-Edition war außerdem eine Lithografie des Künstlers beigelegt. Im Jahr 1999 schmückte Rizzi außerdem drei New Beetles von Volkswagen. Für die Albtal-Verkehrsgesellschaft Heilbronn gestaltete er 2002 einen Stadtbahntriebwagen. Im Auftrag des deutschen Bundesfinanzministeriums entwarf der Amerikaner im Jahr 2008 vier Sonderbriefmarken der Serie „Grüße für jeden Anlass“. Zum 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls entstand 2009 die „Rizzi-Mauer“, eine vielfarbige Porzellan-Miniatur auf einem Originalstück voller Peace-and-love-Symbole. Gemeinsam mit seinem Vater hatte der Künstler selbst zu den „Mauerspechten“ gehört, die in Berlin 1989 den Grenzwall abzutragen begannen. Nach jahrelangen Vorbereitungen wurden schließlich 2016 zwei von James Rizzi geschaffene Glasfenster in der Kreuzeskirche Essen eingeweiht. Die Entwürfe für die Bilder „Father and son“ und „Jesus is life“ hatte Rizzi bereits über 15 Jahre zuvor angefertigt.
 

James Rizzi zeigte das Empire State Building mit lachendem Mond und Sternen, einfache Leute im Café, bunte Vögel und Fische. Wolkenkratzer und Autokolonnen sind auf seinen Bildern zu sehen, Leuchtreklamen und die Brooklyn Bridge, Straßenschilder, Hydranten, Müllcontainer. Seine persönlichen Markenzeichen waren Hut, dicke Brille und farbenfrohe Turnschuhe. „Meine Arbeit bringt die Menschen zum Lachen“, so hatte er selbst in einem Interview sein Credo beschrieben.


Pop-Art von Mel Ramos - Zimmermann & Heitmann

Die Kunst von Mel Ramos

Mel Ramos ist ein amerikanischer Maler und wird heute als einer der bedeutendsten Vertreter der Pop-Art angesehen. Ein Motiv zieht sich durch eine Vielzahl seiner Werke und lässt den Betrachter sofort seine Handschrift erkennen: Nackte Pin-Up-Girls, die mit überdimensionalen Gegenständen posieren und diese anpreisen. Die Frauen werden wie Heldinnen dargestellt, die sich in aufreizenden, aber keinesfalls anstößigen Positionen präsentieren. Dabei posieren sie mit Alltagsgegenständen und Konsumgütern bekannter Marken wie Zigaretten, Konserven, Lebensmitteln oder Getränken wie Lipton Ice Tea, Coca Cola oder 7up.

Mel Ramos

 

Sein künstlerischer Werdegang
Mel Ramos wird 1935 in Sacramento an der Westküste der USA geboren. Er nimmt in seiner Heimatstadt ein Kunststudium auf und seine Werke werden erstmals 1965 in der David Stuart Galerie ausgestellt. Zu diesem Zeitpunkt ist er noch nicht auf das Bild des Pin-Up-Girls fixiert. Er findet zu diesem Motiv, nachdem er sich für eine Weile aus der Kunstwelt zurückzieht und seinen eigenen Stil entwickelt. Was ihn dabei deutlich von anderen Künstlern abgrenzt, ist die Tatsache, dass seine Werke keinen zynischen Beigeschmack haben, sondern dass er auf humorvolle und positive Weise mit dem Bild der Frau in den Medien umgeht und dieses in die Malerei transportiert. In den 90er Jahren arbeitet Mel Ramos an der ,,Galatea’s Serie'', die dem Betrachter verdeutlichen soll, dass in den Massenmedien und in der Kunst der Körper der Frau in idealisierter Weise dargestellt wird. Die abgebildeten Frauen entsprechen bewusst nicht dem Aussehen wahrer Frauen und wirken künstlich. Heute können Mel Ramos' Werke in mehr als 30 Ausstellungen weltweit bewundert werden. Darunter befinden sich unter anderem das Museum of Modern Art in New York, die Hamburger Kunsthalle und Guggenheim. 2010 wird Mel Ramos viel Aufmerksamkeit zuteil, da sein 75. Geburtstag und der 50. Geburtstag der Pop Art Anlass zu einem umfassenden Rückblick auf seine Karriere sind.
 

Mel Ramos' Stil: Körperkult und Massenkonsum
Zu Beginn seiner Karriere lässt sich Mel Ramos von amerikanischen Comics inspirieren und entlehnt ihnen einige typische Motive, zum Beispiel das Batman-Kostüm und die Figur des Superhelden. Das Abbilden nackter Frauenkörper mit trivialen Gegenständen, die fester Bestandteil einer konsumorientierten Gesellschaft sind und die regelmäßig in Werbung auftauchen, lassen Mel Ramos zu einem Helden der Pop-Art werden. Diese Kunstrichtung entwickelt sich Ende der 50er Jahre in den USA und Mel Ramos ist inzwischen seit fast 60 Jahren in ihr verankert. Seine Motive hat der Künstler nicht völlig neu erfunden, doch die Zusammenführung von Körperkult und Konsum ist eine Neuheit. Pin-Up-Girls sind durchaus vorher schon in den Medien zu sehen, doch Mel Ramos holt das Motiv erstmals in die Malerei.

Mel Ramos "Drawing Lesson"

Mel Ramos "Drawing Lesson"
 

Pop-Art oder Surrealismus?
Für seine Bilder hat der Künstler nicht nur Lob geerntet. Vor allem von Vertretern feministischer Bewegungen wird er für seine idealisierte Darstellung der Frau kritisiert. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Mel Ramos seinen Werken keine politische Bedeutung beimisst und dass er bewusst Frauen aus Zeitschriften und keine realen Frauen abbildet. Er orientiert sich dabei gerne an den Pop-Ikonen der jeweiligen Zeit, zum Beispiel Marilyn Monroe oder Scarlett Johansson. Er bildet bewusst Werbeartikel ab und bedient sich bekannter Stereotypen. Interessant ist auch zu wissen, dass er selbst sich nicht speziell als Künstler der Pop-Art sieht, sondern angibt, aus dem Surrealismus Inspiration zu schöpfen. Diese Tendenz ist in einigen seiner Werke deutlich zu erkennen, zum Beispiel wenn er ungewöhnliche Konstellationen abbildet, wie die nackte Frau, die aus einer halb geöffneten Bananenschale herausragt oder die sich aus einem Snickers-Papier schält. Dennoch wird der Künstler als typischer Vertreter der Pop-Art gefeiert und sein Name wird im gleichen Atemzug mit Robert Rauschenberg und Roy Lichtenstein genannt. Egal, welche Kunstrichtung man selbst bevorzugt, Mel Ramos' Werke sind für jedermann verständlich und leicht zugänglich.


David Gerstein - Grenzgänger zwischen Malerei und Skulptur

David Gerstein: Leben und Werk
Er arbeitet gern mit Metall. Er versteht es, die Grenze zwischen Malerei und Skulptur verschwimmen zu lassen. Das Werk von David Gerstein besticht durch Originalität und bemerkenswerter Kreativität. Seine Skulpturen wirken energiegeladen, kraftvoll und nehmen den Betrachter vom ersten Augenblick an gefangen. Sie fordern dessen volle Aufmerksamkeit ein.


David Gerstein ist ein zeitgenössischer israelischer Künstler, der 1944 in Jerusalem geboren wurde. Als Sohn polnischer Einwanderer absolvierte er dort zwischen 1965 und 1970 das Studium der Malerei. Aber sein beruflicher Weg führte ihn über die Grenzen seines Landes hinaus, ins Ausland. So studierte er unter anderem die zeitgenössische Kunst in Frankreich, England und in den USA. Jedoch kehrte er schließlich in seine Heimat zurück und lehrte bis 1987 als Kunstdozent an der Bezalel Hochschule für bildende Künste in Jerusalem.


Das Besondere an seinem Werk: Er arbeitet mit Metall, einem eher kalt wirkenden Material. David Gerstein schafft es aber, diesem Stoff in seinen Skulpturen so viel Leben und Kraft zu verleihen, dass es gar nicht mehr wie Metall wirkt. Mit Hilfe bunter Farben und energiegeladener Motive, die häufig Menschen in Bewegung zeigen, erzielt er eine äußerst interessante, dynamische Kunst. Zudem vereint er Elemente der Malerei und der Skulptur in seinen Werken auf bemerkenswerte Weise. Berühmtheit erlangte er auf die Art mit seinen Wandskulpturen, die wie ein gemaltes Bild anmuten. So zeigt beispielsweise die Wandskulptur "Shoppers in Mamila" von 2016 eine Menschenmenge, in der sich die Personen gehend in eine Richtung fortbewegen. In seinem Werk "Side walk" von 2006 wiederum bildet der Künstler eine Menschenmenge ab, in der sich die Leute in verschiedene Richtungen bewegen. Hier gehen sie aber nicht, sondern sie laufen. In jedem seiner Kunstobjekte erzielt der Künstler mit Hilfe der bunten Farbgebung und einer energiegeladenen Linienführung eine enorme Dynamik, die seine Kunst so einzigartig macht.

David Gerstein

 

In seinen Werken behandelt David Gerstein Themen wie die Natur. Er stellt aber auch häufig den typischen Stadt-Menschen in seiner hektischen Umgebung dar. So präsentiert er dem Betrachter etwa gern den Konsumenten, der durch die Einkaufszone der Stadt flaniert. Aber er zeigt auch den Menschen als Sportler, sei es beim Schwimmen, Radeln oder Laufen. Zudem gestaltet er gern Elemente der Natur wie Schmetterlinge, Vögel oder Blumen. Er verwendet dabei meist leuchtende Farben, mit denen er die Farbfülle der Natur nachahmen möchte. "So wie die leuchtenden Farben einer Frucht oder einer Blume ein Insekt anlocken, so soll meine Kunst den Betrachter in seinen Bann ziehen", hat er einmal gesagt.


Neben seinen berühmten Wandskulpturen fertigte der israelische Künstler auch Voll-Skulpturen und andere Objekte an, die sich ebenfalls durch eine sehr präsente malerische Farbgebung auszeichnen. Gerstein ist ein facettenreicher Künstler, der sich nicht nur auf Skulpturen und Wandskulpturen beschränkt, sondern darüber hinaus als Maler und Fotograf arbeitet. Neben diversen Gemälden, Fotografien und Grafiken sind es aber vor allem seine Skulpturen und Objekte, die ihn auszeichnen. Sie finden sich an den unterschiedlichsten öffentlichen Plätzen der Welt wieder. In Jerusalem ebenso wie in Singapur oder London. In Singapur etwa sorgt eine rund 19 Meter hohe Skulptur im Geschäftszentrum für Aufsehen. Ferner hat er sich mit einem riesigen Römischen Krieger in London und einem Spielplatz in seiner Heimatstadt verewigt.

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Gerstein hatte und hat noch immer das Ziel, nicht nur die Kunstwelt allein mit seinen Werken zu erreichen, sondern auch den kleinen Mann auf der Straße. Als er von seinem Amerika-Aufenthalt zurückkam, herrschten in seiner Heimat der Minimalismus und der Konzeptionalismus als etablierte Kunststile vor und er musste eine Entscheidung treffen: "Soll ich mich in meiner Kunst de Dingen zuwenden, die etabliert und akzeptiert sind oder sollte ich meinen Weg gehen und riskieren, nicht berühmt zu werden?" (2008). Er entschied sich letztlich für seinen persönlichen Weg, der ihn weg von den populären Stilrichtungen hin zum Erfolg führte.