Das offizielle Kunstmagazin für Kunstliebhaber

Ob Informationen zu Künstlern, aktuellen Ausstellungen, zur Kunstszene, Malerei oder auch interessante Inhalte über Kunstrichtungen, Maltechniken & Co. – in unserem Kunstblog finden Sie alles Wissenswerte im Bereich der zeitgenössischen sowie modernen Kunst.

MADE

MADE geht am Wochenende in die zweite Runde -- Wer nach Berlin kommen darf, sollte das nicht verpassen :)
 


Neue Arbeiten von Jörg Döring

Vorab wurden schon einzelne Arbeiten im Rahmen der Ausstellungen von Jörg Döring gezeigt und fanden regen Zuspruch. Insbesondere die seit kurzem angewandte Technik der Collage auf Leinwand zeigt großes Potenzial in der Gestaltung und löst ebenso großes Interesse aus. Die auf den ersten Blick reduzierten Farbgebungen dieser Arbeiten werden bei genauem Hinsehen als endlose Arbeitsvorgänge mit Patina und Lasuren erkannt. Das Fotopapier wird immer wieder getränkt, angelöst, neu verleimt, geschliffen und mehrfach überlappend montiert. Individuelle Untergründe geben zuletzt den Charakter alter Plakatwände wieder. Inhaltlich sind die Motive auch hier nicht nur auf das Motiv reduziert, sondern als offene und vielschichtige Erzählung gestaltet. Im Atelier ist großer Aufwand nötig, um jedes Stück einzeln über lange Zeit zu bearbeiten; das alles mit einem ich individuelleren Vorgehen, als die bisherige Kombination aus Malerei und Siebdruck, die ebenfalls mit einfließt. Es wird spannend zu sehen, ob diese Mühe auch durch die bekannten Kopierer geleistet werden kann... 
 

Wie immer steht in der Auswahl der Motive und Fotos als Ausgang weniger die Person selbst im Vordergrund, als vielmehr der spezielle Moment, die gesuchte Besonderheit, aus der sich etwas Einzigartiges weiterentwickeln lässt. Ein Moment, der eine Geschichte erzählen kann. Die mitunter sehr begrenzte Qualität der Fotos hat im Vergleich zum heutigen Perfektionsdrang digitaler Technik einen unglaublichen Charme entwickelt.  Dass diese Ästhetik auch auf viel Arbeit mit modernsten Mitteln basiert, ist mehr Anekdote als Argument, insbesondere, weil das Moderne erst mit Schleifpapier so schön zeitlos wird... 

Ein McQueen muss sein. Sowohl das Publikum, als auch der Artist haben nach wie vor großes Vergnügen daran...

Als weitere Neuerung ist die Arbeit „Simplicity“ zu sehen. Die erste Arbeit, die nicht „naturbelassen“ wurde, sprich den schwarz-weiß Charakter beibehält, sondern durch eine ausgewählte Farbgebung eine eigene Dramatik entwickelt. Die Patina und Lasuren in Kombination mit kräftiger, aber quantitativ reduzierter Farbverteilung schaffen ein Ergebnis, welches die „Manipulation“ rechtfertigt. 

Sophia special...“ ist insofern speziell, weil diese Arbeit deutlich die Verbindung aller Techniken auf gelungene Weise beinhaltet. Das Motiv im Siebdruck, ergänzt durch die Malerei, wurde mit Teilen als Collage ergänzt, um dann mit den zuvor erwähnten Lasuren verfeinert zu werden... Das alles ist aber relativ, im Vergleich zum Inhalt des Bildes. Wenn es nichts sagt, ist es nur nett... Das reicht JD nicht, um eine neue Arbeit zu machen...


Richard Orlinski

Interview mit Richard Orlinski
 

BORN WILD

„Emotion ist die Übersetzung eines Grundbedürfnisses. Sein Ausdruck ist nicht nur sein Echo – es ist das Leben selbst.“ 

Richard Orlinski wurchs im Pariser Marais, einem künstlerischen und weltoffenen Bezirk der Hauptstadt, auf, dessen Flair den jungen Künstler als Kind stark beeinflusste. Seine Liebe zur Kunst jeglicher Art verstärkte sich auf Grund Orlinskis Erkrankung am Asperger-Syndrom, da es die Beziehung zu anderen Menschen zwar erschwerte, dafür aber den Zugang zum eigenen Empfinden förderte und äußere Eindrücke zurücktreten ließ. Orlinski widerstand der Opferrolle dieser Beeinträchtigung, schöpfte Kraft und Energie, sodass er mit den Jahren aus einem Handicap einen Katalysator für seine Emotionen und Handlungen schaffen konnte. 

 „Welche treibende Kraft steckt hinter der Idee für BORN WILD?“

Richard Orlinski: „Dieses Projekt basiert auf meinen Untersuchungen eines fast unbekannten Naturphänomens: der plötzlichen Sturmböe. Sie wird von Seemännern gefürchtet – zu Recht – und ist absolut unberechenbar. Gerade war der Himmel noch blau und die See ruhig, und auf einmal, für nur wenige Minuten, bricht ein Sturm los mit einer unglaublichen, destruktiven Kraft. Dieselbe Explosivität steckt in manchen Menschen, macht sie unkalkulierbar und gefährlich. Sie kann Schicksale beeinflussen und ganze Leben verändern…“ 

„Inwiefern ist die Materialwahl, in diesem Fall Harz, ausschlaggebend?“

Richard Orlinski: „Harz mag langweilig und träge erscheinen, in Wirklichkeit ist es sehr spannend. Ich denke, ein Künstler entscheidet sich bewusst für dieses Material, um sein Werk mit einem bereits gefertigen Stoff abzurunden, ihm Leben einzuhauchen, und um mit ihm eine bestimmte Aussage zu transportieren. Zudem nimmt das menschliche Auge nicht direkt wahr, was im Harz verborgen ist, seine eigene Bewegung und welche Lebensformen in ihm bewahrt sein mögen. Diese Kombination von traumähnlichen Eindrücken und wissenschaftlichen Erkenntnissen vereint sich zu einer einzigartigen Form des Lebens – eine, die mir sehr gefällt. 

Einige der Krokodile, die Richard Orlinski geschaffen hat, kann man im Pariser Murano Urban Resort besichtigen. Im brodelnden Marais, zwischen Hotels, Galerien, Bars und Erholungszentren, ist der neuer Szenetreff der Hauptstadt entstanden. Hier, wo sich Avantgarde, Luxus und Pop Art vereinen, ist der perfekte Ort für BORN WILD. 

Als sachkundiger und anspruchsvoller Ideensammler hat Orlinski es geschafft, sein künstlerisches Potential an zahlreichen Orten zum Ausdruck zu bringen und die verschiedensten Teile der Welt besucht. Auf diesen Reisen beobachtete der Künstler das mehr und mehr agressive, impulsive Verhalten der Menschen um ihn herum und fasste daraufhin den Entschluss, diese Erkenntnisse mit anderen teilen zu wollen. Orlinksi bemerkte vor allem eine ausgeprägte Gewalttätigkeit, die wie ein notwendiges Übel das menschliche Handeln reguliert.

Richard Orlinski formuliert seine Gedanken folgendermaßen: „Die Evolution hat zu einem ambivalenten Rückschritt unserer Verhaltensformen geführt: auf äußere Einflüsse reagieren wir mit einem ständigen Konkurrenzkampf oder dem totalen Rückzug. Trotz Bildung, Kultur und weit fortgeschrittener Sozialisation nutzt der Mensch zum Teil grundlose Gewalt und profitiert von ihr, um sich feindliches Terrain zu sichern oder um seine Macht gegenüber anderen Menschen zum Ausdruck zu bringen. Unser Verhalten bleibt bestimmt von dem primitievsten Teil des Gehirns, welches Wissenschaftler auch als reptilisches Gehirn bezeichnen. Es sitzt tief in unserem Kopf und kontrolliert all unsere Triebe. Dieses Organ ist Teil unserer Urgeschichte und es ‚liefert eine fertige Antwort, die nicht improvisiert werden kann‘, wie bereits der französische Forscher Henri Laborit formulierte. 

Im Krokodil, dem hochentwickelten, impulsiven Wesen, manifestiert sich die rohe menschliche Emotion, die Richard Orlinski
in BORN WILD auf unmittelbare Art eingefangen hat. In diesem Werk treffen brutale, impulsive Gefühle auf eine wilde und ursprüngliche Anmutigkeit und offenbaren einen Instinkt, der in uns allen schlummert.
 

Hier findet der Mensch die soziale Identifikation, nach der er immer gesucht hat.  


"Nachtpflanze" von Elvira Bach

Heute ist die neue Skulptur von Elvira Bach bei uns eingetroffen "Nachtpflanze". Es ist eine Plexiglasskulptur, welche in SCHWARZ bzw. WEISS erhältlich ist. Die Maße sind 58 x 28 x 8 cm und wird mit einem Schuber geliefert. Der Preis beträgt € 1.800 und die Auflage 29 Exemplare.


Mel Ramos "Suzy Soup"

Zum Jahresende ist nun doch noch eine neue Grafik von Mel Ramos erschienen - "Suzy Soup". Dieses Werk erschein in einer Auflage von 750 Exemplaren, aber kostet dafür nur sagenhafte € 99 und es ist selbstverständlich handsigniert.